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AHO Aktuell - 20.06.2006

Symposium: Bovine Virus Diarrhoe (BVD) - eine (un)heimliche Rinderseuche


Wien (idw) - Vom 22. bis 23. Juni 2006 findet erstmals im
deutschsprachigen Raum an der Veterinärmedizinischen Universität Wien
(VUW) das Symposium "Bovine Virus Diarrhoe (BVD) - eine (un)heimliche
Rinderseuche" statt, das gemeinsam von der Deutschen Akademie der
Naturforscher Leopoldina und der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften veranstaltet wird. Dabei diskutiert ein hochrangiges
Gremium internationaler Wissenschafter mögliche Bekämpfungsstrategien
gegen die Rinderseuche BVD. Ziel des Symposiums ist es, der
interessierten Öffentlichkeit und politischen Entscheidungsträgern
hoch qualifizierte Informationen zum Thema BVD zur Verfügung zu
stellen sowie Probleme und Lösungsvorschläge bei der Bekämpfung dieser
Rinderseuche aufzuzeigen und zu diskutieren.

Bovine Virus Diarrhoe (BVD) bzw. Mucosal Disease (MD) ist für die
Landwirtschaft von großer Bedeutung. Die jährlichen wirtschaftlichen
Verluste durch diese Rinderseuche werden auf bis zu 25 Euro pro Geburt
und weltweit auf mehr als zwei Milliarden Euro geschätzt. Das BVD-
Virus ist weit verbreitet, ohne systematische Bekämpfung ist jedes
hundertste neugeborene Kalb persistent infiziert, jedes zweite Rind
infiziert sich im Laufe seines Lebens mit BVD-Viren. In vielen Ländern
wurden oder werden Bekämpfungsstrategien initiiert. Eine vollständige
landesweite Eradikation ist bislang nicht gelungen. Neue Ansätze zur
populationsweiten Diagnose aller neugeborenen Kälber durch Gewinnung
und Analyse von Ohrstanzproben scheinen vielversprechend. In
Modellprojekten in Österreich und Südtirol wurden solche Analysen
bereits bei über hunderttausend Kälbern durchgeführt. Die Ergebnisse
sollen während des Symposiums erstmals gemeinsam vorgestellt,
diskutiert und bewertet werden.

Oft verläuft die Infektion ohne deutliche Erscheinungen. In
offenkundigen Fällen werden Erkrankungen der Atmungs- und
Verdauungsorgane und Fruchtbarkeitsstörungen beobachtet (Durchfall,
Grippe, Umrindern, Verwerfen, Missbildungen, erhöhte
Kälbersterblichkeit und Kümmern). Schwere Verlaufsformen führen
überdies zu hoher Sterblichkeit (Erosionen der Schleimhäute im
Verdauungstrakt, unstillbarer Durchfall). Das spezielle Problem bei
BVD ist, dass sich das Virus bei einer Infektion trächtiger Tiere in
Embryonen und Feten "heimlich" festsetzt. Aufgrund der in diesem
Entwicklungsstadium noch fehlenden Immunabwehr wird es nicht
attackiert. Bei der Entwicklung des Immunsystems werden die dann schon
vorhandenen BVD-Viren nicht mehr als fremd erkannt, mit der
"unheimlichen" Folge, dass diese Individuen Zeit ihres Lebens keine
Antikörper gegen BVD-Viren bilden können. Persistent infizierte Tiere,
die mit der Virusbelastung geboren werden, sind eine anhaltende
Infektionsquelle für andere Tiere und haben außerdem ein hohes Risiko,
später auch an dieser Infektion zu sterben.

Veranstaltungsort:
Veterinärmedizinische Universität Wien (Audimax), Veterinärplatz 1,
1210 Wien, Österreich

Informationen: Bei Rückfragen wenden Sie sich an das Institut für
Tierzucht und Genetik der Veterinärmedizinischen Universität Wien
(Tel. +43 1 250 77 5601, Fax +43 1 250 77 5690)

Anmeldung an: Mag. Christian Gruber (Tel. +43 1 250 77 1305,
Fax + 43 1 250 77 1090, E-Mail: christian.gruber@vu-wien.ac.at)

Für die Teilnahme an der Tagung wird eine Tagungsgebühr von 100 Euro
(Studierende 35 Euro) erhoben. Sie schließt die Tagungsmaterialien,
das Mittagessen und die Pausenversorgung ein.



Welche finanziellen Vorteile eine BVD - Impfung für den
Rinderhalter hat, können Sie in einem "BVD - Kosten - Nutzen -
Kalkulator" berechnen. Sie erreichen diesen kostenlosen Service über
die AHO - Hauptseite.




 



 

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