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AHO Aktuell - 12.06.2006

Mit Gentechnik gegen den Ebergeruch


(lid) - Das Kastrieren von Ferkeln könnte schon bald überflüssig
werden. Forscher der Gruppe Tierwissenschaften an der niederländischen
Universität Wageningen haben die Gene im Erbgut von Schweinen
entdeckt, die den unerwünschten Ebergeruch beeinflussen. Die
Wissenschaftler unter Leitung von Dick van de Wiel haben gemeinsam mit
Forschern aus Norwegen und Schweden seit Anfang 2005 mit Hilfe
gentechnischer Methoden nach effizienten und bezahlbaren Alternativen
zur Ferkelkastration gesucht. Da die Kastration junger Ferkel in der
Regel ohne Betäubung erfolgt, stößt dieser Eingriff auf immer größeren
gesellschaftlichen Widerstand. Die Forschergruppe in den Niederlanden
ist zuversichtlich, dass in gezielten Zuchtprogrammen schon in ein bis
vier Jahren die ersten Ferkel ohne die Veranlagung zu Ebergeruch
herangezogen werden können, berichtet der Agrarpressedienst
Agra-Europe. Dank der neuen Erkenntnisse über die entscheidenden
Erbanlagen soll der in bisherigen Zuchtprogrammen beobachtete Rückgang
der Wachstumsleistungen und Fruchtbarkeit der Mutterschweine vermieden
werden können. Fleischansatz, Fruchtbarkeit und Tageszunahmen sollen
durch gezielte Selektion nicht leiden. Vielmehr erwarten die
Wissenschaftler sogar, dass diese Tiere weniger Phosphat ausscheiden
und damit die Umwelt geringer belasten werden. Die Forscher haben
einen Patentantrag zum Schutz ihrer Arbeit gestellt. Etwa in einem
halben Jahr sollen die ersten Zuchtunternehmen das Verfahren anwenden
können.



 



 

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