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AHO Aktuell - 07.06.2006

Zwei weitere Scrapie-Fälle in Thüringen


Erfurt (aho) - Bei der Untersuchung von zwei in der
Tierkörperbeseitigungsanstalt entnommenen Gehirnproben von verendeten
Schafes aus Thüringen wurde durch das Friedrich-Loeffler-Institut auf
der Insel Riems das Vorliegen von Scrapie endgültig bestätigt.

Damit wurde diese Erkrankung zum 9. und zum 10. Mal in Thüringen seit
2003 festgestellt (2003: 3 Fälle, 2004: 4 Fälle, 2005: kein Fall;
2006: bisher 3 Fälle).

Scrapie tritt bei Schafen und Ziegen in Europa seit über 250 Jahren
auf. Die Krankheit gehört zur Gruppe der Transmissiblen Spongiformen
Enzephalopathien, das heißt, sie ist eng mit BSE verwandt. Deshalb
sind die im Falle des Auftretens von Scrapie nach EU-Recht zu
veranlassenden Maßnahmen denen bei BSE ähnlich. Da aber Tiere auf
Grund ihrer genetischen Struktur gegenüber Scrapie resistent sein
können, wird zunächst eine Genotypisierung der Schafherde vorgenommen,
um möglichst wenig Tiere töten zu müssen.

In Deutschland werden bei mindestens 18 Monate alten verendeten
Schafen und Ziegen sowie von mindestens 18 Monate alten
Schlachtschafen und geschlachteten Ziegen Proben zur Untersuchung auf
Scrapie entnommen und im Landesamt für Lebensmittelsicherheit und
Verbraucherschutz untersucht. Seit 2001 wurde Scrapie in Deutschland
in 127 Fällen festgestellt.

Eine Infektion des Menschen durch Scrapie-Erreger konnte ebenfalls
bisher nicht nachgewiesen werden. Da die Schlachtschafe regelmäßig auf
Scrapie untersucht werden und das so genannte Risikomaterial bei der
Schlachtung entfernt wird, besteht nach gegenwärtigen Erkenntnissen
für die Verbraucher keine Gefahr beim Verzehr von Schaffleisch.



 



 

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