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AHO Aktuell - 10.05.2006

Schweinepest: Futter sicher vor Wildschweinen lagern +++ Hygiene, Hygiene, Hygiene ...


Mainz (aho) - Der erneute Ausbruch der klassischen Schweinepest bei
einem Hausschweinebestand in Nordrhein-Westfalen kurz vor der
Aufhebung der Überwachungsgebiete macht deutlich, wie groß die Gefahr
einer Verschleppung der Seuche ist. Trotz seit Wochen bestehender
Einschränkungen in diesem Gebiet, tausenden von durchgeführten
blutserologischen und klinischen Untersuchungen und besonders erhöhter
Aufmerksamkeit der Schweinehalter in Nordrhein-Westfalen ist das
hochinfektiöse Virus erneut in einen Hausschweinebestand gelangt.

Die Umweltministerin von Rheinland-Pfalz Margit Conrad appelliert
aufgrund dieser Entwicklung erneut an Landwirte, die Schweine halten,
alles Machbare zu unternehmen, um den Betrieb vor einer Einschleppung
der Schweinepest zu schützen. Dies gilt generell und erst recht für
Gebiete in denen die Schweinepest noch bei Wildschweinen vorkommt,
also in der Eifel und an der Grenze zu Frankreich in der Pfalz.
Erhöhte Vorsicht ist außerdem dann geboten, wenn Handel mit Schweinen
getrieben wird oder wenn Schweine aus vielen Herkunftsbetrieben
zugekauft werden. Umweltministerin Conrad verweist auf die Vorgaben
der Schweinehaltungshygiene-Verordnung und der Schweinepest-Verordnung
(in den gemaßregelten Gebieten) , die Schweinehalter unbedingt
einhalten sollten.

Diese sehen unter anderem Maßnahmen zur Reinigung und Desinfektion und
Hygiene vor wie:

- Vorrichtungen zur Reinigung und Desinfektion von Schuhzeug, Räder
von Fahrzeugen, Ställen.

- Schutzkleidung für Personen die Schweineställe betreten.

- Das unnötige Befahren von Betriebsgelände sollte vermieden werden,
z.B. durch die Abholung von verendeten Schweinen sowie der Belieferung
von Futtermittel an der Gehöftgrenze.

- Der Zukauf von Schweinen sollte aus möglichst wenigen und bekannten
Betrieben erfolgen.

- Ein Kontakt zwischen Haus- und Wildschweinen muss unter allen
Umständen unterbunden werden.

- Futtermitteln und Einstreu sollten, sicher vor Kontakt zu
Wildschweinen, gewonnen und gelagert werden.

Beim vermehrten Auftreten von Todesfällen, fieberhaften Erkrankungen
oder Entwicklungsstörungen bei Schweinen die deutlich kleiner sind als
die Kollegen der gleichen Altersklasse ) muss die Ursache durch einen
Tierarzt geprüft werden. Hierbei ist auch immer auf Schweinepest zu
untersuchen.

Im Jahr 2005 wurden über 570.000 Impfköder gegen Schweinepest in der
Pfalz und bei den Notimpfungen im Dezember in der Eifel ausgelegt;
2006 wurden für die Frühjahrsimpfung bisher schon über 230.000 Köder
verteilt.

Die Kosten für die Impfaktionen wurden 2005 wieder vom Land
übernommen und betrugen insgesamt über 450.000 Euro. 2002 kosteten die
Impfungen 1,5 Mio Euro, 2003 und 2004 je 2,1 Millionen Euro. In diesem
Jahr sind rund 800.000 Euro veranschlagt.



 



 

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