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AHO Aktuell - 04.05.2006

Kranke Kühe vernachlässigt +++ Kreisveterinärin greift durch +++ Bußgeld


Rotenburg / Sottrum (aho) - Mit einem Bußgeldverfahren muss ein
Landwirt aus der Gemeinde Sottrum (Landkreis Rotenburg /
Niedersachsen) rechnen, der am Vormittag des gestrigen Tages
überraschenden Besuch vom Veterinäramt des Landkreises Rotenburg
bekam. Wie die Rotenburger Kreiszeitung berichtet, hatte ein
aufmerksamer Bürger auf einer Weide des Landwirtes zufällig drei Kühe
entdeckt, die sich in einem erschreckenden gesundheitlichen Zustand
befanden. Die alarmierte Polizei stellte umgehend den Besitzer fest.

"Wir haben die Kühe vor ein paar Tagen auf diese Wiese gebracht, damit
sie sich erholen", war die Ehefrau des Bauern im Gespräch mit der
Rotenburger Kreiszeitung um Schadensbegrenzung bemüht. Die Tiere
hätten im Stall Probleme mit dem Spaltenboden, begründete sie den
stark angeschwollenen Huf einer Kuh. Das sah die Amtstierärztin des
Landkreises, Dr. Daniela Türnau, gestern allerdings anders, nachdem
sie die Tiere untersucht hatte. Ihr Vorwurf: Der Landwirt hätte die
Rinder tierärztlich untersuchen lassen und "regelmäßig nach ihnen
sehen müssen". Dr. Türnau: "Das haben sie wohl kaum getan, sonst
hätten sie feststellen müssen, dass ein Tier überhaupt nicht in der
Lage ist, die Wassertränke aufzusuchen." Die Kuh lag gestern Vormittag
apathisch auf der Seite und wies vermutlich aufgrund einer Infektion
eine großflächige Wunde auf. Ein anderes Rind konnte sich aufgrund der
starken Schwellung im Fuß nur auf drei Beinen fortbewegen. "Wenn sie
kranke Tiere auf die Weide bringen, sind Sie verpflichtet, regelmäßig
nach ihnen zu sehen und sie behandeln zu lassen", wird Frau Dr. Türnau
in der Rotenburger Kreiszeitung zitiert. "So geht's nicht", ermahnte
sie. Auch müsse der Witterungsschutz für die Tiere zugänglich sein -
was nicht der Fall war. Der Landwirt wurde aufgefordert, unverzüglich
einen Tierarzt zu Rate zu ziehen.

Wie die Rotenburger Kreiszeitung gestern kurz vor Redaktionsschluss
erfahren hat, wurden zwei Kühe noch an Ort und Stelle von einem
hinzugezogenen Tierarzt eingeschläfert. Das dritte Tier soll behandelt
werden, heißt es in dem Zeitungsbericht.


 



 

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