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AHO Aktuell - 28.04.2006

Stadt Münster: Geflügelpest-Infektionsrisiko deutlich niedriger


Münster (aho) - Die meisten Zugvögel haben auf ihrer
interkontinentalen Reise zu den Sommerquartieren im Nordosten Europas
Münster mit dem "Rastplatz Rieselfelder" passiert. Damit sinkt die
Wahrscheinlichkeit, dass kranke Zugvögel den Geflügelpest-Erreger H5N1
einschleppen. "Wir können das Warnsignal von Rot auf Orange
umstellen", so die Gesundheitsdezernentin der Stadt Münster Dr. Agnes
Klein. Das systematische Absuchen von Gewässerbereichen nach toten
Vögeln wird bis auf weiteres eingestellt. Das rund um die Uhr
erreichbare Infotelefon 4 92-39 39 bleibt erhalten.

820 verendete Vögel wurden seit Mitte Februar im Stadtgebiet gefunden,
darunter 142 Tauben, 130 Enten und 49 Möwen. Davon wurden 120 Tiere -
vor allem Wasser- und Greifvögel - vorsorglich zur Untersuchung
gegeben. Positiv für Münster: Alle vorliegenden Analyseergebnisse sind
negativ.

Die Stadtverwaltung hatte die Bürgerinnen und Bürger gebeten, mit
offenen Augen durch die Natur zu gehen und tote Vögel zu melden. Ziel
war, die Tiere umgehend einzusammeln und gegebenenfalls auf das
Geflügelpest-Virus testen zu lassen. "Die Münsteraner haben diese Form
der Vogelgrippe-Prophylaxe fantastisch unterstützt", betont die
Gesundheitsdezernentin. "Mehr als die Hälfte der toten Vögel - exakt
470 - meldeten die Bürgerinnen und Bürger am Infotelefon bei der
Feuerwehr", berichtet sie aus der jüngsten Sitzung des "Stabes für
außergewöhnliche Ereignisse".

In besonders sensiblen und unzugänglichen Gewässerbereichen hatte die
Stadt seit März Helfer eingesetzt, die diese Gebiete intensiv nach
toten Vögeln absuchten. Die zuletzt noch 13 Helfer brechen am Samstag,
29. April, zur vorerst letzten Inspektionstour auf. "Es werden fast
überhaupt keine verendeten Vögel mehr gefunden. Mit höheren
Temperaturen und mehr UV-Licht von der Sonne unterstützt uns zudem die
Natur bei der Virusprophylaxe", erläutert Veterinäramtsleiter Dr.
Roland Otto.

Wer verendete Wasser- oder Greifvögel in der Natur entdeckt, sollte
das vorsichtshalber weiterhin unter der Nummer 4 92-39 39 mitteilen,
rät der Veterinäramtsleiter. Den Singvogel oder die tote Taube kann
man dagegen wieder wie gehabt ohne Bedenken in einer Tüte in die graue
Tonne geben.

Offen ist nach wie vor, ob und unter welchen Bedingungen in Zukunft
Nutzgeflügel wieder im Freiland gehalten werden darf. Hierzu fehlen
Vorgaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Klar ist dagegen: Wenn
im Herbst die Zugvögel über Münster nach Süden ins Winterquartier
fliegen, kann die Stadt kurzfristig auf ein ausgefeiltes
Prophylaxe-Instrumentarium zurückgreifen, das sie in den letzten
Monaten entwickelt hat.


 



 

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