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AHO Aktuell - 28.04.2006

Bayern: Klärschlamm auf landwirtschaftliche Flächen soll weiter reduziert werden


München (aho/lme) - Klärschlamm birgt auf lange Sicht unkalkulierbare
Risiken und sollte deshalb nicht auf Felder ausgebracht werden; Bayern
sieht hier Handlungsbedarf. Dies betonte Umwelt Staatssekretär Otmar
Bernhard auf einem Symposium in Aachen (Nordrhein-Westfalen).
Bernhard: "Neben einer Belastung mit Schwermetallen wie Kupfer und
Zink entstehen Probleme besonders durch organische Schadstoffe wie
beispielsweise Tenside, Weichmacher oder Chlorphenole. So etwas hat
auf unseren Feldern nichts verloren." Ziel müsse es sein, Klärschlamm
ausschließlich zu verbrennen oder energetisch zu verwerten. "Wir
kennen heute noch gar nicht alle Stoffe im Klärschlamm, die später
einmal zu einem gravierenden Problem werden könnten", erklärte
Bernhard. Ein Ausbringungsverbot sei daher auch Verantwortung
gegenüber den kommenden Generationen. Bereits vor wenigen Tagen sei
ein entsprechendes Schreiben an den Bund gerichtet worden.

Nach den Worten Bernhards hat die Ausbringung von Klärschlamm auf
landwirtschaftliche Nutzflächen in Bayern bereits deutlich abgenommen.
Wurden 1995 noch 56 Prozent auf Felder ausgebracht, waren es 2004 nur
noch 25 Prozent der knapp 300.000 Tonnen. Im gleichen Zeitraum ist die
thermische Verwertung in Müllverbrennungsanlagen, Kohlekraft- oder
Zementwerken von 20 auf 39 Prozent gestiegen. Wenn das
Ausbringungsverbot nicht sofort erreicht werden kann, schlägt Bayern
als praktikable Zwischenlösung vor, die Grenzwerte für Schadstoffe in
Klärschlamm deutlich abzusenken. Ein Großteil des anfallenden
Klärschlamms müsste dann thermisch verwertet werden. Dies erfordere
eine rasche Novellierung der Klärschlamm-Verordnung.


 



 

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