Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 04.04.2006

Polizei und Veterinäramt Gießen stoppen Kälbertransport von Litauen nach Israel


Gießen (aho) - Am Sonntag, dem 02.April 2006, um 06.15 Uhr,
überprüften Kräfte der Polizeiautobahnstation Mittelhessen zusammen
mit einer Amtstierärztin des Veterinäramtes Gießen auf dem Gelände
der Tank- und Rastanlage Wetterau/West ( A 5) einen mit 200 Kälbern
beladenen Sattelzug aus Ungarn.

Das aus Ungarn (Vengrija) stammende Transportunternehmen hatte 200
Kälber in Litauen (Raseiniai) geladen. Anschließend war der Transport
nonstop 17 Stunden von Litauen nach Polen (Zbaszynek) gefahren, um die
erste Fahrtunterbrechung durchzuführen. Nach lediglich zwei Stunden
Pause setzten die beiden Fahrer ihre Fahrt in Richtung Deutschland
(Astheim) fort. Nach weiteren neun Stunden Transportzeit wurde das
Fahrzeug von hiesigen Kräften angehalten und kontrolliert. Die
weiteren Planungen für den Transport sahen wie folgt aus: 12 Stunden
Transportunterbrechung in Astheim (mit Tränkung und Fütterung),
anschließend Weitertransport zum Flughafen Liege (Belgien), um die
Kälber per Luftfracht nach Israel zu transportieren.

Aufgrund der erheblichen Überschreitung der Transportzeiten bzw.
Nichteinhaltung der Transportunterbrechungen wurde die sofortige
Stilllegung des Kälbertransportes veranlasst. Hierzu wurde die
zunächst die Weiterfahrt zum nächsten geeigneten EU-Aufenthaltsort in
Trebur-Astheim gestattet, wo die Kälber für eine Aufenthaltsdauer von
mind. 24 Stunden ausgeladen, getränkt und gefüttert wurden.
Anschließend wurde das dortige Veterinäramt verständigt, welches die
Neuabfertigung des Transportes durchführen wird. Außerdem lagen
folgende Mängel vor: Die transportierten Kälber waren zu jung für
einen solchen Transport, da sie u.a. mit der im Fahrzeug montierten
Tränkeanlage nicht umgehen konnten. Nicht zuletzt waren die
Transportunterlagen und Nachweise unvollständig, d.h. der
mitzuführende Transportplan lag weder in deutscher, noch in belgischer
Sprache vor.

Gegen den Fahrzeugführer und den Unternehmer aus Ungarn wurde jeweils
ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet, dessen Sachbearbeitung
dem Veterinäramt Gießen obliegt.

Eine wohl für die Kälber eher angenehme Nebenerscheinung der
Kontrolle ist, dass der Flugtermin in Liege (Belgien) nicht
wahrgenommen werden konnte. Ein weiterer zweitägiger Aufenthalt in
Astheim wird von Nöten sein, da vorher kein geeigneter Flug gebucht
werden konnte.

(Polizeibericht)




 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de