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AHO Aktuell - 29.03.2006

Nach EU-Transportverbot spezielles Untersuchungsprogramm zur Schweinepest


Düsseldorf (aho) - Das nordrhein-westfälische
Landwirtschaftsministerium hat als Reaktion auf das von der EU
verhängte und ab morgen für ganz NRW geltende Transportverbot für
Schweine ein umfangreiches Untersuchungsprogramm gestartet. Innerhalb
des Beobachtungsgebietes (10 Kilometer-Radius um den Ausbruchsort)
werden die Tiere in den nächsten Tagen in jedem
Schweinehaltungsbetrieb auf Schweinpest untersucht. Es handelt sich
dabei um 340 Betriebe mit insgesamt etwa 140.000 Tieren, in denen von
jeweils 60 Schweinen Blutproben genommen werden. Außerdem wird jedes
verendete Tier in diesem Bezirk von den Staatlichen Veterinärämtern
auf Schweinpest untersucht. Diese Maßnahmen werden vom NRW-Krisenstab
unterstützt.

"Mit dieser intensiven Untersuchungsreihe - die deutlich über die
EU-Vorgaben zur Tierseuchenbekämpfung hinausgeht - wollen wir sicher
gehen, dass die Schweinepest wirklich nur ein lokales Geschehen ist,
und dass ein Transportverbot für das ganze Land nicht notwendig ist,
um die weitere Ausbreitung zu vermeiden", so Landwirtschaftsminister
Eckhard Uhlenberg. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollen bis
Anfang nächster Woche vorliegen, da am Dienstag auf Fachebene eine
Sitzung aller EU-Länder unter anderem zum Thema Schweinepest
stattfinden wird, von der sich Uhlenberg eine Lockerung der Maßnahmen
erhofft.

Die EU hat gestern für ganz NRW ein generelles Transportverbot für
Schweine verhängt. Einzige Ausnahme: Mastschweine dürfen innerhalb
NRWs transportiert werden, wenn sie auf direktem Weg zum Schlachthof
gebracht werden. Mit Ausnahmegenehmigung ist zudem in Einzelfällen ein
direkter Transport zu Schlachthöfen in anderen Bundesländern möglich.
Für Tiere im Sperrbezirk bzw. Beobachtungsgebiet in Haltern gilt
weiterhin ein komplettes Transportverbot. Auktionen und Märkte in NRW
sind durch die EU-Vorgaben zunächst auch nicht möglich.

In drei Betrieben in Haltern werden heute zudem vorsorglich etwa 2.200
Schweine getötet. Diese Betriebe liegen an derselben Straße wie der
Mastbetrieb, in dem Anfang der Woche Schweinepest nachgewiesen wurde.
Da das Virus theoretisch auch über verschmutze Schuhe bzw. Reifen auf
einen Hof getragen werden kann, werden diese Tiere nun getötet und
untersucht. Ein konkreter Verdacht auf Schweinepest besteht bisher
aber nicht.

Um die Landwirte in der nun seit Anfang März ausgewiesenen Sperrzone
finanziell zu entlasten und um zu verhindern, dass die Tiere dort
unter Bedingungen gehalten werden müssen, die nicht mehr
tierschutzgerecht sind, erhebt das Landwirtschaftsministerium zurzeit
Daten zur Anzahl der Tiere und zu den momentanen Haltungsbedingungen.
Auf dieser Basis wird in der nächsten Woche unter anderem ein Antrag
auf so genannte Marktstützungsmaßnahmen durch das Bundesministerium
und die EU gestellt.


 



 

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