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AHO Aktuell - 17.03.2006

High-Tech-Labor in Betrieb +++ Ab sofort H5N1-Nachweis in Bayern möglich


München (aho) - Das neue High-Tech-Labor des Landesamtes für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Oberschleißheim kann ab
sofort den H5N1-Nachweis selbst durchführen. Dies erklärte Bayerns
Verbraucherschutzminister Werner Schnappauf heute in München. Bisher
war nur das Friedrich-Löffler-Institut (LFI) auf der Insel Riems in
der Lage, H5N1 festzustellen. Schnappauf: "Durch die eigenen
Laborkapazitäten verschafft sich Bayern bei den Analysen einen
Zeitvorsprung. Auf der Grundlage der ersten Analyse-Ergebnisse können
die zuständigen Kreisverwaltungsbehörden bereits vorgewarnt und die
Tierseuchenbekämpfung vorbereitet werden." Die offizielle Bestätigung
des Geflügelpestfalls erfolgt auch weiterhin durch das Nationale
Referenzlabor auf der Insel Riems. Die am LGL positiv vorgetesteten
H5N1-Proben landen dann mit höchster Priorität beim FLI. Dieser
Vorstoß Bayerns erfolgt in Abstimmung mit dem FLI. Bayern ist damit
das erste Land in Deutschland, das mit eigenem Know-how und
Labor-Equipment die Subtypisierung des Influenzavirus vornehmen kann.
Rund 400.000 Euro hat der Freistaat dafür investiert.

Darüber hinaus hat Schnappauf ein wissenschaftliches Beratergremium
eingerichtet und dessen Leitung am LGL in Oberschleißheim angesiedelt.
Das zehnköpfige Wissenschaftler-Team soll relevante Fragestellungen
wissenschaftlich aufarbeiten. Prioritär beschäftigen sich die
Wissenschaftler mit der Impfstrategie von Hausgeflügel und Haustieren
sowie einer etwaigen Seuchenverbreitung über Futtermittel. Dem Team
gehören Experten aus der Infektiologie, der Tierseuchenbekämpfung, des
Arbeitsschutzes, der Umwelthygiene, der Tierkörperbeseitigung, des
Gewässerschutzes, der Chemikalienverträglichkeit bei Desinfektionen
und des Tierschutzes an.

Die H5N1-Diagnostik wird mittels einer "validierten Real Time PCR"
durchgeführt. Über eine polymerase Kettenreaktion (PCR) werden die H-
und N-Bestandteile (Hämagglutinin und Neuraminidase) der
Influenza-Viren nachgewiesen. Diese Analytik erfolgt in einem
S3-Sicherheits- und einem Molekularbiologie-Labor. Die Geräte sind
sog. "Real Time Thermocycler".


 



 

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