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AHO Aktuell - 13.03.2006

Schweinepraxis: Atemwegserkrankungen häufig durch Mischinfektionen hervorgerufen


München (aho) - Tierarzt und Landwirt müssen bei Atemwegserkrankungen
von Schweinen immer damit rechnen, dass mehrere bakterielle und virale
Erreger beteiligt sind. Dies verdeutlicht eine Studie aus der Klinik
für Schweine und des Instituts für Medizinische Mikrobiologie,
Infektions - und Seuchenmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität
München. Ein Wissenschaftlerteam um Professor Heinritzi hatte
Lungenspülproben von 296 Schweinen aus 54 Betrieben gewonnen und
untersucht. Dabei wurden sowohl klinisch auffällige als auch
unauffällige Tiere einer Untersuchung unterzogen. Es wurde eine
Vielzahl von Erregern gefunden, die häufig auch gleichzeitig in einem
Schwein vorkamen. So PRRS - und Circoviren, Streptokokken,
Mycoplasmen, Haemophilus, Pasteurellen, Bordetellen und
Actinobacillus (APP). Überraschen war, dass diese Erreger in
allen Produktionsstufen vom Saugferkel bis in die Mast vorkamen. So
konnten Bordetellen in gleicher Häufigkeit im Saugferkel-,
Absetzferkel-, Vormast- und Mastbereich nachgewiesen werden. Zudem
waren die verschiedenen Erreger bei gesunden und kranken Tieren
vorhanden.

Lungenerkrankungen unter Beteiligung vorn mehreren bakteriellen und
viralen Erregern werden gewöhnlich als "PRDC" (Porcine Respiratory
Disease Complex) bezeichnet. Die Untersuchung belegen die
Notwendigkeit, bei akuten Erkrankungen, antibiotische Präparate
mit einem breiten Wirkspektrum
einzusetzen.



Palzei, A, M. Ritzmann, G. Wolf, u. K. Heinritzi
Erregernachweis aus bronchoalveolärer Lavage
bei Schweinen mit Atemwegserkrankungen
Tierärztliche Umschau, 60 (11), 2005, S. 550 - 556

 



 

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