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AHO Aktuell - 09.03.2006

Käfigverbot lässt heimische Hennenbestände schrumpfen +++ Importe steigen


L P D - Mit einem Absatzrückgang mag die Vogelgrippe jetzt aktuell
zum Bestandsabbau in der Hennenhaltung beitragen, gleichwohl ist die
deutsche Eiererzeugung schon seit Jahren auf dem Rückzug. Im Jahr 2003
legten die gut 40 Millionen hier zu Lande gehaltenen Hennen noch
816.000 Tonnen (t) Eier. Im Jahr darauf sank die Produktion auf
803.000 t und fiel 2005 mit nur noch 790.000 t auf den niedrigsten
Stand der vergangenen zehn Jahre. Die höchste Produktion wurde im Jahr
2000 mit 893.000 t Eiern erreicht. Innerhalb der vergangenen fünf
Jahre ist somit die Eiererzeugung in Deutschland um gut elf Prozent
gesunken. Ursache sind höhere Tierschutzanforderungen und strengere
Haltungsnormen wie das gegenüber anderen EU-Ländern vorgezogene
Käfigverbot, das die deutschen Hennenhalter im Wettbewerb
benachteiligt. Zwar ist auch der Verbrauch in dieser Zeit geringer
geworden, jedoch nicht im gleichen Maße. Damit ist der Importbedarf an
Eiern gestiegen; ausländische Anbieter konnten so ihre Marktanteile in
Deutschland ausbauen. Aus eigener Erzeugung kann Deutschland seinen
Bedarf an Eiern nur zu knapp zwei Dritteln decken.

Auch innerhalb der EU ist die Eiererzeugung im vergangenen Jahr leicht
rückläufig gewesen, allerdings in der 25-er Gemeinschaft lediglich um
0,3 Prozent. Mit 6,821 Millionen t lag sie 2005 aber immer noch über
der Erzeugung von 6,567 Millionen t im Jahr 2003. Fachleute rechnen
angesichts stark gedrosselter Einstallung in fast allen EU-Ländern mit
einem spürbaren Rückgang der Erzeugung in diesem Jahr. Sie erwarten
deshalb eine stabile Preisentwicklung für Eier, zumal im Gegensatz zu
Deutschland der Eierkonsum in der EU steigt. Größter Eierproduzent in
der Gemeinschaft ist Frankreich, dort wurden im vergangenen Jahr eine
Million t Eier gelegt. An zweiter Stelle steht Spanien mit 894.000 t,
gefolgt von Großbritannien mit 795.000 t. Deutschland liegt in der
Rangfolge auf dem vierten Platz. Unter den zehn neuen EU-Mitgliedern
steht Polen mit 535.000 t Eierproduktion an erster Stelle.

Für Niedersachsens Landwirtschaft hat die Eiererzeugung einen
besonderen Stellenwert, denn ungefähr jedes dritte deutsche Ei wird
zwischen Ems und Elbe gelegt. Fast 9.000 Betriebe hielten ungefähr 13
Millionen Hennen. Über mehr als 10.000 Hennen verfügten allerdings nur
etwa mehr als 200 Halter. Die Eiererzeugung ist vor allem im
Weser-Ems-Gebiet konzentriert, ein Einbruch der Vogelgrippe hätte hier
katastrophale Folgen.


 



 

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