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AHO Aktuell - 03.03.2006

Klassische Schweinepest in NRW jetzt in zwei Betrieben bestätigt


Düsseldorf (aho) - Im Kreis Recklinghausen ist in einen reinen
Mastbetrieb mit etwa 350 Schweinen die Klassische Schweinepest
festgestellt worden. Die Diagnose wurde vom Chemischen Landes- und
Staatlichen Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Münster durch
feingewebliche und virologische Testverfahren bestätigt, teilte heute
das Agrarministerium in Düsseldorf mit. In dem Schweinemastbestand gab
es seit etwa drei Wochen Todesfälle von Schweinen. Alle Symptome
wiesen auf Lungenentzündung hin. Dennoch hat das CVUA Münster ein am
21. Februar vom Hoftierarzt eingeliefertes totes Schwein vorsorglich
auf Schweinepest untersucht. Auch hier erwies die Untersuchung als
eindeutige Todesursache Lungenentzündung. Serologisch waren nach
Angaben des CVUA keine Schweinepest-Antikörper feststellbar. Eine
dennoch zur routinemäßigen Untersuchung auf Schweinepest angesetzte
Zellkultur zeigte diesen Mittwoch, 1. März, erste, noch unklare
Verdachtsmomente an. Das Untersuchungsamt forderte daraufhin
unverzüglich weitere Tiere an, deren Untersuchung am heutigen
Vormittag zweifelsfrei Scheinepest-Erreger nachwies.

Insgesamt sind auf dem Hof im Kreis Recklinghausen bisher etwa 70
Schweine verendet. Der gesamte Schweinebestand dieses Betriebs wird
gegenwärtig getötet. Diese Maßnahme ist erforderlich, weil die
Schweinepest für andere Schweine hoch ansteckend ist. "Für den
Menschen ist die Schweinepest jedoch völlig ungefährlich, weil sie
nicht auf den Menschen übergeht", erklärte der
Landwirtschaftsminister. Die Tiere auf weiteren zwei Betrieben in der
Nachbarschaft (einer im Abstand von etwa 200 Metern mit 190 Schweinen,
ein anderer im Abstand von 500 Metern mit etwa 700 Schweinen) werden
ebenfalls vorsorglich getötet, weil Kontaktmöglichkeiten durch
Handelsbeziehungen oder durch die Hoflage nicht ausgeschlossen werden
können.

In einem weiteren Schweinebetrieb im Abstand von einem Kilometer ist
nun ebenfalls die Schweinepest festgestellt worden. Auch dieser
Bestand, ca. 200 Schweine, sind zu töten. Insgesamt müssen also 1.500
Schweine getötet werden.

Um die Schweinepestbetriebe herum wird in einem Umkreis von drei
Kilometern für die Dauer von ca. 40 Tagen ein Sperrbezirk gebildet.
Hiervon sind 33 Betriebe mit ca. 13.000 Schweinen betroffen. Für die
Dauer des Sperrbezirkes gilt ein absolutes "Stand still", d. h.
Schweine dürfen weder gehandelt noch geschlachtet werden.

In einem weiteren Umkreis von 10 Kilometern wird für etwa 30 Tage ein
Beobachtungsgebiet eingerichtet, das Teile der Kreise Recklinghausen,
Borken und Coesfeld umfasst. Im Beobachtungsgebiet gilt ebenfalls ein
"Stand still". Hiervon betroffen sind ca. 80.000 Schweine in ca. 250
Betrieben. Zusätzlich wird in der Region eine Schutzzone eingerichtet,
aus der heraus zunächst keine Schweine verbracht werden dürfen.

Das Agrarministerium hat Spezialisten vom Friedrich-Loeffler-Insitut
angefordert, die vor Ort unterstützten. Der Minister Uhlenberg
forderte die Landwirte auf, wachsam zu sein und Auffälligkeiten sofort
dem Veterinäramt anzuzeigen. Allen Verdachtsmomenten werde weiterhin
konsequent nachgegangen.


 



 

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