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AHO Aktuell - 28.02.2006

Freilandverbot wegen H5N1 noch über viele Jahre notwendig


Berlin / München (aho) - Deutschlands Freilandhalter müssen damit
rechnen, ihr Geflügel noch länger im Stall zu halten. Wie eine
Sprecherin von Agrarminister Seehofer der Süddeutschen Zeitung
(Dienstag) sagte, sei nicht auszuschließen, dass die Stallpflicht
ausgeweitet wird. "Sollte die Vogelgrippe Ende April noch im Land
sein, werden die Maßnahmen verlängert", sagte sie dem Blatt. Noch sei
aber keine Entscheidung getroffen. Zuvor soll für Mitte April eine
Risikoanalyse abgewartet werden. Bislang ist die Stallpflicht bis Ende
April befristet.

Nach Einschätzung von Brandenburgs Agrarminister Dietmar Woidke
(SPD) hat der Ausbruch der Vogelgrippe bei Wildvögeln zur bislang
schwierigsten Situation in der Tierseuchenbekämpfung geführt. In einem
Interview mit der Berliner Morgenpost sagte der Minister kürzlich:
"Noch nie gab es eine derart aggressive Seuche unter Wildvögeln und
damit eine so massive Bedrohung für die Nutztiere." Absperrmaßnahmen
würden nur bedingt helfen, da die Bekämpfung der Seuche bei den
Wildvögeln aufgrund ihrer Mobilität unmöglich sei. Der Minister
rechnet mit einem dauerhaften Verbot der Freilandhaltung für Geflügel
wie Hühner und Gänse.


Nach Meinung des Rostocker Spezialisten für Tropenmedizin und
Infektionskrankheiten, Prof. Dr. Emil Reisinger, kann die Vogelgrippe
zu einem Dauerproblem werden. "Wir rechnen damit, dass das Virus H5N1
eine Laufzeit von 150 Jahren hat. Es dauert etwa 50 Jahre, bis nach
seinem ersten Auftreten die Vogelwelt beginnt, dagegen
widerstandsfähig zu werden", sagte er dem Neubrandenburger
"Nordkurier".


 



 

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