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AHO Aktuell - 26.02.2006

Stallpflicht wegen Vogelgrippe über Jahre notwendig +++ Umdenken setzt ein


Berlin / Potsdam (aho) - Während noch in jüngster Vergangenheit die
Grüne Agrarministerium Künast mit dem Slogan "Freiheit schmeckt
besser" Werbung für Eier aus Freilandhaltung machte,
denken jetzt Agrarpolitiker und Tierschützer unter dem Eindruck der
Vogelgrippe über den Ausstieg aus dieser risikobehafteten Haltungsform
nach. So hat nach Einschätzung von Brandenburgs Agrarminister Dietmar
Woidke (SPD) der Ausbruch der Vogelgrippe bei Wildvögeln zur bislang
schwierigsten Situation in der Tierseuchenbekämpfung geführt. In einem
Interview mit der Berliner Morgenpost sagte der Minister: "Noch nie
gab es eine derart aggressive Seuche unter Wildvögeln und damit eine
so massive Bedrohung für die Nutztiere." Absperrmaßnahmen würden nur
bedingt helfen, da die Bekämpfung der Seuche bei den Wildvögeln
aufgrund ihrer Mobilität unmöglich sei. Der Minister rechnet mit einem
dauerhaften Verbot der Freilandhaltung für Geflügel wie Hühner und
Gänse. Mittelfristig sehe er Probleme für die Freilandhaltung. Die
Gefahr für den Nutztierbestand nannte Woidke im Gespräch mit der
Berliner Morgenpost ein dauerhaftes Problem: "Die Schutzmaßnahmen
müssen sich auf Jahre erstrecken." Die Stallpflicht werde nicht nur
die Biobauern sondern auch konventionelle Freilandhaltungen treffen.

Für die schweizerische Nutztierschutz-Organisation "kagfreiland" ist
jetzt der Zeitpunkt gekommen, intensiv über langfristige Strategien in
der Schweiz nachzudenken, wie mit der Vogelgrippe in Zukunft
umgegangen werden soll. Nach Meinung der Tierschützer kann es nicht
sein, dass nun auf Jahre hinaus zweimal jährlich ein mehrmonatiges
Freilandverbot verordnet wird. Der Erreger H5N1 wird nicht so schnell
von der Erdoberfläche verschwinden, mahnt "kagfreiland". Die WHO
rechnet damit, dass sich die Vogelgrippe noch Jahre halten wird. Wenn
sich der Virus in der einheimischen Wildvogelpopulation einnistet,
droht ein permanentes Freilandverbot. kagfreiland hofft, dass sich
auch die Behörden und die Geflügelbranche an der Suche nach
langfristigen Lösungen beteiligen. Hierfür sind auch internationale
Zusammenarbeit und Forschung dringend nötig, heißt es in einer
Pressemitteilung der Organisation.


 



 

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