Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 25.02.2006

Vogelgrippe in französischer Putenfarm bestätigt +++ Japan verhängt Importstop


Paris / Tokio (aho) - Das französische Agrarministerium hat am frühen
Samstagmorgen endgültig bestätigt, dass das Vogelgrippevirus H5N1 auf
einem Putenzuchtbetrieb im Osten des Landes nachgewiesen worden ist.
Betroffen sei ein Putenzuchtbetrieb im Dorf Versailleux im Departement
Ain, hieß es in der Nacht. Das Departement Ain grenzt an die Schweiz.
Nach Angaben der Behörden werden fünf Mitarbeiter des betroffenen
Betriebes präventiv medizinisch behandelt. Der gesamte Bestand wurde
getötet. Die betroffenen Gebäude würden derzeit infiziert. Schon vor
der Bestätigung der Infektion sei die Beobachtungszone auf 160
Gemeinden ausgedehnt worden.

Wie das Virus in die Stallungen gelangte ist unklar. Es wird
spekuliert, dass der Erreger über Stroh für das Einstreuen in die
Stallungen gelangte. Versailleux liegt direkt neben dem Fundort der
ersten Wildente, die in Frankreich als Träger des Vogelgrippevirus
H5N1 identifiziert wurde.

Japan reagierte umgehend mit einen Importstopp, wie das
Landwirtschaftsministerium in Tokio mitteilte. Frankreich werde zudem
gebeten, mehr Informationen über die Vogelgrippe zu liefern. Japan
hatte im vergangenen Jahr 1.510 Tonnen Geflügelfleisch sowie 377
Tonnen Innereien aus Frankreich importiert. Die Vogelgrippe ist für
Frankreichs Agrarwirtschaft eine Bedrohung: Geschätzte sechs
Milliarden Euro setzt die französische Geflügelindustrie pro Jahr um.
Dabei wurden im vergangenen Jahr 2005 in 30.600 Betrieben rund 900
Millionen Stück Geflügel produziert, darunter 17 Prozent in
Freilandbetrieben. Dazu gehören auch die rund 300 Zuchtbetriebe im
Osten von Frankreich, die die berühmten Bresse- Hühner produzieren.

Frankreich ist der größte Geflügel-Exporteur in der EU; wichtigster
Absatzmarkt innerhalb der Union ist Deutschland mit 52.000 Tonnen pro
Jahr. Die Vogelgrippe hat in Frankreich und Italien zu einem
30-prozentigen Rückgang beim Geflügelkonsum geführt.


 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de