Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 23.02.2006

Go West: H5N1 erreicht Ostseeinsel Walfisch


Schwerin / Insel Riems (aho) - Bei sieben von 56 im FLI
(Friedrich-Loeffler-Institut) untersuchten Proben wurde das Virus H5N1
nachgewiesen, davon sechs Fälle auf Rügen, einer auf der der
Hansestadt Wismar vorgelagerten Naturschutzinsel Walfisch (Landkreis
Nordwestmecklenburg), wo eine Reiherente mit dem Erreger gefunden
wurde. Somit beträgt die Zahl der H5N1-positiv getesteten Tiere 110,
teilt das Agrarministerium in Schwerin mit.

Die Anzahl der in Mecklenburg-Vorpommern gefundenen verendeten Vögel
ist weiterhin hoch. Gestern wurden durch Bundeswehr, THW und weitere
Einsatzkräfte 1.103 Vogelkadaver eingesammelt und an das Landesamt für
Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) bzw. an
das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) geschickt.

Der festgestellte Katastrophenfall in den Landkreisen Rügen, Nord-
und Ostvorpommern gilt weiterhin, ebenso die bislang festgelegten
Schutz- und Überwachungszonen. Um den Fundort der Ente auf der Insel
Walfisch wurde eine Schutzzone eingerichtet. Alle ergriffenen
Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung des Vogelgrippevirus auf
Nutztierbestände werden beibehalten. Auf der Insel Rügen wurden
gestern 189 Geflügelbestände klinisch untersucht, die Zahl der
untersuchten Bestände erhöht sich nunmehr auf 1.197.

Gekeult wurden gestern wegen der Gefahr des Einschleppens der
Krankheitserreger 18 Kleinstbestände nicht infizierter Nutztiere.
Betroffen waren 418 Vögel. Weiterhin wurden 24 Nachkontrollen in der
Umgebung großer Geflügelanlagen vorgenommen.

In einem Nutzgeflügelbestand auf der Insel Rügen ist das
unspezifische AI (Aviäre Influenza)-Virus bei einer Ente festgestellt
worden. Vorsorglich wurde der gesamte Bestand getötet. Die Probe, die
zunächst im LALLF in Rostock bewertet worden war, ging anschließend an
das Institut auf der Insel Riems, wo untersucht wird, ob es sich um
den gefährlichen H5N1-Virus handelt. Von dem getöteten Bestand sind
anschließend weitere Proben genommen worden. Derzeit laufen im
Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems die weiteren
Untersuchungen. Die Ergebnisse werden in den heutigen Abendstunden
vorliegen.

Im Landkreis Rügen sind derzeit fast 800 Helfer von Bundeswehr, THW,
Land und Kreis im Einsatz. Weitere 200 Einsatzkräfte bekämpfen die
Ausbreitung der Vogelgrippe in Nord- und Ostvorpommern, Stralsund und
Rostock.

Ein Hubschrauber der Polizei hat gestern betroffene Gebiete
überflogen, um Vogelbestände zu identifizieren. Diese werden ab heute
verstärkt nach toten Tieren abgesucht. Der Hubschrauber wird heute
erneut Erkundungsflüge durchführen, vornehmlich in Ostvorpommern,
meldet das Agrarministerium in Schwerin.


Lesen Sie auch einen Beitrag von Professor Werner Lange aus dem
Fachjournal "Großtierpraxis" zur humanmedizinischen Bedeutung der
aviären Influenza. Sie finden die umfangreiche Veröffentlichung (PDF -
Dokument) auf der AHO-Hauptseite unter dem Menüpunkt "Aviäre
Influenza".
.


 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de