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AHO Aktuell - 20.02.2006

Vogelgrippe: Erneut Katastrophenfall ausgerufen +++ 250 Soldaten im Einsatz


Schwerin (aho) - Die Lage sei weiterhin kritisch , aber beherrschbar,
so Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus auf einer Pressekonferenz
in Schwerin. Für die Landkreise Rügen, Ostvorpommern und
Nordvorpommern wurde der Katastrophenfall ausgerufen und entsprechende
Maßnahmen eingeleitet, um die Vogelgrippe einzudämmen und vor allem
ein Übergreifen auf Nutztierbestände zu verhindern.

Zur Schutzzone sind der Landkreis Rügen und die kreisfreie Hansestadt
Stralsund sowie Gebiete in den Landkreisen Ostvorpommern und
Nordvorpommern erklärt worden. Der Interministerielle Führungsstab hat
angeordnet, dass die Landkreise und kreisfreien Hansestädte Wismar,
Rostock und Greifswald zu Überwachungszonen erklärt werden.

Der Bereich der Wittower Fähre / Wittow ist speziellen
Reglementierungen unterworfen. Dieses Gebiet ist abgesperrt und darf
nicht betreten werden. Neben der Seuchensperre am Rügendamm existiert
eine zweite am Hafen Mukran.

Bisher wurden insgesamt 81 mit dem H5N1-Virus befallene Wildvögel
identifiziert, 79 davon auf der Insel Rügen, eine Silbermöwe in Prerow
( Nordvorpommern) und ein Bussard in Lubmin-Netzeband (Ostvorpommern).
Insgesamt seien seit 1. Februar 2006 bereits über 1.500 verendete
Wildvögel aus ganz Mecklenburg-Vorpommern beim Landesamt für
Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei in Rostock und
beim Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems eingegangen.
Untersucht wurden über 1.200 Tiere, vorwiegend im Rostocker Labor. Um
die Untersuchungen zu effektivieren, werden die Wildvögelfunde nach
einer speziellen Risikoanalyse für die Untersuchung herangezogen. Um
schneller einen Gesamtüberblick über eine mögliche Ausbreitung der
Vogelgrippe in Mecklenburg-Vorpommern zu haben, werden jetzt vorrangig
andere tot aufgefundene Wildvögelarten, insbesondere in anderen
Landkreisen, untersucht.

Die klinische Untersuchung der Nutztierbestände erfolgt fortlaufend.
Backhaus: "Ich möchte nochmals betonen: Nutzgeflügel in
Mecklenburg-Vorpommern ist nicht von der Vogelgrippe betroffen.
Dennoch ist es notwendig, Geflügelbestände, die ein hohes Risiko der
Infizierung aufweisen, vorsorglich zu keulen. Gestern waren davon
2.463 Tiere von einem größeren Hof und aus vier kleineren Beständen
betroffen. Heute noch kommen fünf weitere Kleinstbestände hinzu.

Minister Backhaus dankt den Einsatzkräften der Bundeswehr, der
Bundespolizei, des THW, der Freiwilligen Feuerwehren und anderer
Organisationen. Der Einsatz der Bundeswehr werde mit 250 Kräften heute
noch verstärkt. Aktive Hilfe komme ebenso vom THW und anderen Kräften.
Die Bundespolizei habe die Absperrung an der Wittower Fähre
übernommen. Weitere Boote seien u.a. von der Fischereiaufsicht und der
Polizei angefordert worden.

Der Interministerielle Führungsstab der Landesregierung unterstütze
und koordiniere weiterhin die Maßnahmen. So habe das Land 10.000
Liter Desinfektionsmittel besorgt. 7.000 Schutzanzüge für die Kreise
seien geordert. Backhaus nannte es vorrangig, in den Schutz- und
Beobachtungszonen die Kontrollen intensiv fortzusetzen und tote Tiere
umgehend abzutransportieren.



 



 

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