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AHO Aktuell - 15.02.2006

Vogelgrippe: jetzt auch in Deutschland +++ Kein Grund zur Panik


(aid) - Bei zwei verendeten Schwänen in Rügen ist nach Angaben des
Robert-Koch-Institutes das Vogelgrippevirus gefunden worden. Laut
Agrarminister Horst Seehofer fiel der Schnelltest auf den hoch
pathogenen Virusstamm H5N1 positiv aus. Dieser Virusstamm tritt
insbesondere seit Ende 2003 in Südostasien auf. Die Viren werden durch
Nasen-Rachen-Sekrete oder Kot auf andere Vögel übertragen. Hühner und
Puten sterben in der Regel an der Erkrankung, Wassergeflügel wie Enten
und Gänse ist nicht so stark betroffen. Wildvögel können das Virus
übertragen, ohne sichtbare Krankheitsanzeichen zu zeigen. Deshalb muss
das Geflügel ab Montag, den 20. Februar wieder ganztägig in den Stall,
10 Tage früher als ursprünglich vorgesehen. Im Umkreis der Fundstelle
der toten Schwäne werden alle Geflügel haltenden Betriebe überwacht.

Die Vogelgrippe ist eine Tierseuche. Die Virusvariante H5N1 kann
jedoch in seltenen Fällen auch Menschen anstecken. Dazu ist ein enger
Kontakt von Menschen und erkranktem Geflügel notwendig. In Südostasien
leben Hühnerhalter oft mit ihren Tieren unter einem Dach.
Geflügelfleisch wird meist nicht über den Supermarkt verkauft, sondern
es werden lebende Tiere auf den Märkten angeboten. Eier und
Geflügelfleisch können ohne Bedenken gegessen werden. Dass Eier von
erkrankten Legehennen in den Handel gelangen, ist höchst
unwahrscheinlich, weil diese kaum noch Eier legen und die Schalen der
noch gelegten Eier entweder fehlen oder sehr dünnwandig sind.
Ansonsten ist das Vogelgrippevirus sehr hitzeempfindlich und wird
durch Kochen oder Braten von Eiern und Geflügelfleisch zerstört.

Influenzaviren gibt es nicht nur bei der Vogelgrippe, beim Menschen
können verwandte Influenzaviren Grippeerkrankungen verursachen. Diese
können leicht von Mensch zu Mensch übertragen werden. Die Grippeviren
verursachen Atemwegserkrankungen, während die Geflügelpestviren auch
Magen-Darm-Trakt, Herz, Leber und Gehirn befallen können.
Influenzaviren neigen dazu, ihre Erbinformationen und damit ihre
Eigenschaften zu verändern. Deshalb gibt es auch so viele Varianten
von Grippeviren und eine Grippeimpfung muss jedes Jahr wiederholt
werden, um ausreichend zu schützen. Wissenschaftler befürchten eine
mögliche Pandemie. Eine Voraussetzung dafür ist, dass ein Mensch
gleichzeitig mit dem Geflügelpestvirus und dem menschlichen
Grippevirus infiziert ist. Diese Viren könnten einen neuen Virustyp
hervorbringen, der dann auch von Mensch zu Mensch übertragen werden
könnte.

aid, Dr. Elisabeth Roesicke


 



 

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