Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 10.02.2006

Trotz rotz schwieriger Rahmenbedingungen: >Wiesenhof< legt kräftig zu


Rechterfeld/Hamburg (aho/lme) - Die PHW-Gruppe (Rechterfeld) setzt
ihren Wachstumskurs fort: Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2004/2005
(30.06.) steigerte das Unternehmen den konsolidierten und um
Innenumsätze bereinigten Gesamtumsatz auf 1,26 Mrd. Euro (Vorjahr:
1,19 Mrd. Euro). Das entspricht einem Plus von 6 Prozent bzw. 72 Mio.
Euro.

Wie in den Vorjahren resultiert der Zuwachs vor allem aus der
erfreulichen Entwicklung von "Wiesenhof", der führenden deutschen
Geflügelmarke. Mit 786 Mio. Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr
(Vorjahr: 717 Mio. Euro) gelang trotz schwieriger Rahmenbedingungen
eine Umsatzsteigerung von 9,6 Prozent. Der Bereich Humanernährung und
-gesundheit erreichte mit einem Umsatzvolumen von 66,6 Mio. Euro
Vorjahresniveau (Geschäftsjahr 2003/2004: 65,6 Mio. Euro). Der Bereich
Tierernährung und -gesundheit verzeichnete ein Umsatzminus von 5,4
Prozent auf 303,8 Mio. Euro. Die weiteren Umsätze der PHW-Gruppe
entfallen auf den der Marke "Wiesenhof" vorgelagerten Bereich
"Vermehrung und Aufzucht" (Umsatzplus von 18,2 Prozent auf 57,9 Mio.
Euro). Die Beschäftigtenzahl erhöhte sich im Berichtsjahr um 143 auf
3.986 Mitarbeiter. Im Vorjahr zählte die Unternehmensgruppe 3.843
Mitarbeiter.

"Wiesenhof": Auch bei Enten Prinzip "Alles aus einer Hand"

Durch die im Berichtsjahr bei Enten hinzugekommenen Gesellschaften -
die Duck-Tec Brüterei GmbH in Belzig (Brandenburg) und der
Verarbeitungsbetrieb in Grimme, Wiesenhof Entenspezialitäten GmbH &
Co. KG, - bietet "Wiesenhof" auch bei Entenprodukten das Prinzip
"Alles aus einer Hand." Die Wiesenhof Entenspezialitäten GmbH & Co. KG
repräsentierte nach der Erstkonsolidierung bereits einen Umsatz von
rund 29 Mio. Euro. Durch zusätzliche Investitionen in die
Elterntieraufzucht im laufenden Geschäftsjahr und die Übernahme eines
zweiten Entenverarbeitungsbetriebes in Neutrebbin (Brandenburg)
rechnet der PHW-Vorstand in diesem Bereich mit einem weiteren
Wachstum.

Der starke Umsatzanstieg im Geschäftsbereich "Vermehrung und Aufzucht"
ist auf die Ausweitung der Kapazitäten zurückzuführen. Im August 2004
nahm "Wiesenhof" in Möckern eine neue Brüterei in Betrieb und
investierte in Elterntierfarmen in Bassin.

Zugewinne beim Export

Deutliche Zugewinne verzeichnete "Wiesenhof" beim Export. Das
internationale Geschäft legte um 17,8 Prozent auf 103 Mio. Euro
(Vorjahr: 87 Mio. Euro) zu. Vor allem in Skandinavien und in Osteuropa
gewann das Unternehmen weitere Kunden hinzu. Paul-Heinz Wesjohann:
"Die Entwicklung zeigt, dass wir mit unserem Qualitätskonzept und
unseren Verarbeitungsbetrieben zur ersten Liga zählen."

Darüber hinaus profitierte die Marke im abgelaufenen Geschäftsjahr von
der wiederum gestiegenen Nachfrage nach Geflügelfleisch. Der
Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland erhöhte sich von 17,8 kg auf 18,0
kg. Ein weiterer Wachstumstreiber ist das nach wie vor hohe Vertrauen
der Konsumenten in das kompromisslose Herkunfts-, Qualitäts- und
Sicherheitskonzept. Dieses Konzept wird mit rund 700 bäuerlichen
Partnerbetrieben bzw. Erzeugergemeinschaften umgesetzt und beinhaltet
einen Produktionsprozess nach dem Prinzip "Alles aus einer Hand". So
sind sämtliche Produktionsstufen in Deutschland, das Futter aus den
eigenen Futtermühlen ist seit 1996 garantiert ohne tierische Proteine
und seit 1997 ohne antibiotische Leistungsförderer. Die bäuerlichen
Betriebe, die die Tiere aufziehen, stehen namentlich auf den
Herkunftsetiketten. Außerdem garantiert "Wiesenhof" als einziger
europäischer Anbieter nachweislich, dass das Futter aus eigenen Mühlen
kein genverändertes Soja enthält und zudem salmonellenfrei erzeugt
wird. Paul-Heinz Wesjohann: "Zu der gegenwärtigen Diskussion um grüne
Gentechnik habe ich eine ganz klare Meinung: Bei unseren
Wiesenhof-Produkten setzen wir weiter auf nicht-genverändertes Soja."
Alle Geflügelschlachtereien und Verarbeitungsbetriebe der
Unternehmensgruppe sind Öko- und QS-zertifiziert.

Branche: Bessere Preissituation bei Frischware im zweiten Halbjahr

Als Vollsortimenter im Geflügelbereich von Hähnchen über Puten bis zu
Enten schaffte es die PHW-Gruppe mit der Dachmarke "Wiesenhof" ihre
nationale Marktposition weiter auszubauen. Dazu trugen auch neue
saisonale Grill- und Entenspezialitäten bei. Auch die hochveredelten
Convenience-Produkte von "Wiesenhof" werden stark nachgefragt.

Im zweiten Halbjahr (Frühjahr 2005) war die Nachfrage nach
Frischgeflügel größer als das Angebot in Europa, was höhere Preise zur
Folge hatte. Gerade frisches Geflügelfleisch bietet für europäische
Produzenten wie "Wiesenhof" die besten Möglichkeiten, sich von
Konkurrenten aus Drittländern, hier vor allem Brasilien, abzusetzen.
Den aufgrund der weitaus niedrigeren Produktionskosten existierenden
Wettbewerbsvorteilen der Übersee-Produzenten setzt "Wiesenhof" sowohl
sein sicheres geschlossenes Qualitätssystem entgegen, als auch kurze
Lieferwege in den Handel und zum Konsumenten. Außerdem, so Wesjohann,
"schützt uns die Qualität der Marke "Wiesenhof" auch vor
Negativeffekten, die aus den letzten Fleischskandalen resultieren."

Investitionsvolumen über Vorjahr

Nochmals um rund 7 Mio. Euro höher lag das Investitionsvolumen der
PHW-Gruppe im Berichtsjahr. Von den Gesamtinvestitionen in Höhe von
52,4 Mio. Euro (Vorjahr: 45,6) entfiel der größte Teil (35,3 Mio.
Euro) auf die Wiesenhof-Produktionsbetriebe, darunter der Ausbau der
Kapazitäten am Standort Lohne sowie neue Verpackungs- und
Etikettiertechniken und der Erwerb neuer Farmanlagen (7 Mio. Euro) in
Bassin. In Polen investierte die PHW-Tochter Drobimex insgesamt 4,9
Mio. Euro, davon einen Großteil in den Bau einer Brüterei, die im
Herbst 2005 in Betrieb genommen wurde.

Von den Gesamtinvestitionen im Geschäftsfeld "Tierernährung und
-gesundheit" in Höhe von 9,3 Mio. Euro war die Erweiterung des
Impfstoffwerkes bei der Lohmann Animal Health GmbH & Co. KG (LAH) in
Cuxhaven der größte Investitionsposten. Der Forschungs- und
Entwicklungsaufwand blieb unverändert bei 9,6 Mio. Euro. Er betraf im
wesentlichen die Entwicklung und Zulassung von Impfstoffen bei der LAH
und neuer Arzneimittel bei TAD Pharma GmbH (Cuxhaven).

Geschäftsfeld "Tierernährung und -gesundheit": LAH stabil

Die dem PHW-Bereich Tierernährung und -gesundheit zuzurechnende
Lohmann Animal Health GmbH & Co. KG (LAH) baute ihren Umsatz im
Geschäftsjahr um 3,8 Prozent auf knapp 132 Mio. Euro aus (Vorjahr: 127
Mio. Euro). Bedingt durch fallende Preise am Rohstoffmarkt reduzierte
sich der Umsatz der MEGA Tierernährung GmbH & Co. KG von 186 Mio. Euro
auf 168 Mio. Euro, so dass das Geschäftsfeld insgesamt ein Minus von
5,4 Prozent verzeichnete.

Geschäftsfeld "Humanernährung und -gesundheit": Nutrilo wächst

Die auf die Herstellung von Vitaminmischungen für die
Lebensmittelindustrie spezialisierte Nutrilo Gesellschaft für
Lebensmitteltechnologie mbH (Cuxhaven) hat ihren Umsatz im
Berichtsjahr um 6 Prozent auf 18,4 Mio. Euro (Vorjahr: 17,3 Mio. Euro)
gesteigert. Das Umsatzwachstum wurde vor allem im Auslandsgeschäft
erzielt (plus 17,8 Prozent). Der zur Gruppe zählende
Generikahersteller TAD Pharma bewegt sich mit einem Umsatz von 48,3
Mio. Euro leicht über dem Vorjahresniveau.

PHW-Gruppe erweiterte die Führung

Mit Wirkung vom 1. Oktober 2005 ordnete die PHW-Gruppe die
Vorstandsressorts neu und erweiterte den Vorstand. "Die richtige
Mischung aus Familie und Nicht-Familie" - so kommentiert Paul-Heinz
Wesjohann die Neuordnung der Unternehmensführung, die den bereits in
den vergangenen Jahren begonnenen Generationswechsel fortführt und
auch die Bereiche abdeckt, die Vorstandsmitglied Harm Specht (63)
wahrnahm, der im vergangenen Dezember in den Ruhestand gegangen ist.

Paul-Heinz Wesjohann ist unverändert Vorstandsvorsitzender der
PHW-Gruppe. Sein Sohn Peter Wesjohann (36), der bereits im Vorstand
für die führende deutsche Geflügelmarke "Wiesenhof" zuständig war,
übernimmt neben den Bereichen Marketing und Produktentwicklung auch
den Vertrieb und verantwortet zusätzlich für alle PHW-Unternehmen
Personal und Recht. Doris Wesjohann (34) ist im PHW-Vorstand zuständig
für den Bereich Finanzen und Immobilien. Ebenfalls neu in den Vorstand
wechselten die beiden langjährigen Führungskräfte Dr. Heinrich Paul
Dröge (46) - zuständig für das PHW-Konzerncontrolling, die
Informationstechnologie, Produktionstechnik und Logistik "Wiesenhof"-
sowie Adrian von Klopmann (46) für die "Wiesenhof"
Produktionsplanung/-steuerung, den Export und die
Auslandsbeteiligungen dieses Bereiches.

Ausblick: Unternehmen rechnet mit moderatem Wachstum

Durch die Internationalisierung, den Ausbau des Exports und die
Weiterentwicklung der Wiesenhof-Produktkonzepte in Richtung
Convenience und Wellness mit dem neuen wellfresh-Sortiment im
Geflügelwurst- / Frisch- und Tiefkühl-Segment ergeben sich weitere
Wachstumschancen. Die jüngste Absatzbetrachtung rechtfertigt die
positive Prognose: Während die "No name"-Ware durch die
Vogelgrippe-Diskussion verliert, ist die Marke "Wiesenhof" stabil.
Voraussetzung für eine positive Entwicklung ist allerdings für
Wesjohann, dass "über die Vogelgrippe in den Medien sachlich und ohne
Hysterie berichtet wird und Deutschland von Vogelgrippe-Fällen
verschont bleibt."

Auch in den anderen Kerngeschäftsfeldern wurden im vergangenen Jahr
die Weichen für künftiges Wachstum gestellt: So hat zum Beispiel die
Nutrilo aufgrund hoher Auftragsbestände neue Kapazitäten schon jetzt
voll ausgelastet und plant bereits weitere Ausbaustufen. TAD Pharma
ist eine vielversprechende Beteiligung in Italien eingegangen und
gegenwärtig in ein sehr aussichtsreiches nationales Gesundheitsprojekt
eingebunden. LAH wird die Produktionstiefe bei Futterzusatzstoffen
erhöhen und dadurch die Rentabilität noch verbessern. Darüber hinaus
wurden für bakterielle Geflügel-Impfstoffe in weiteren EU-Ländern
Zulassungen ausgesprochen.

Neben dem Neubau eines Futtermittelwerkes in Polen wird die PHW-Gruppe
dort auch in neue Elterntierfarmen investieren, so dass die
Geflügelfleischproduktion in Polen künftig nach dem selben Muster wie
in Deutschland - in Form einer abgeschlossenen Produktionskette -
organisiert sein wird. Am Standort Rechterfeld entsteht darüber hinaus
mit einem Investitionsaufwand von rund 20 Mio. Euro Europas modernste
Brüterei. Insgesamt werden die Investitionen im laufenden
Geschäftsjahr noch höher ausfallen als im Vorjahr. Die PHW-Gruppe
rechnet für das Geschäftsjahr 2005/2006 mit einem moderaten Wachstum.


 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de