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AHO Aktuell - 03.02.2006

Vogelgrippe: Das Geflügel muss wieder in den Stall


Berlin (aho) - Zum 1. März wird die Bundesregierung erneut
Stallpflicht für Geflügel anordnen. Das erneute "Aufstallungsgebot"
folgt aus der aktuellen Risikobewertung des
Friedrich-Löffler-Instituts für Tiergesundheit.

"Mit dem Aufstallungsgebot zum 1. März ergänzen wir die Maßnahmen, die
seit einigen Monaten in Deutschland durchgeführt werden", sagte
Bundesminister Horst Seehofer am 3. Februar in Berlin.

Nach der Beratung mit den Ländern in der nächsten Woche wird eine
Eilverordnung erlassen. Danach muss Geflügel für mindestens zwei
Monate in Ställen gehalten werden.

Insbesondere von Zugvögeln, die auf der Ost-Route über den Nahen Osten
und die Türkei fliegen, geht ein Einschleppungsrisiko aus. Das ist
die Einschätzung des Friedrich-Loeffler-Institutes. Da die Rastgebiete
der Vögel nicht vorhersehbar sind, haben sich die Tierseuchenexperten
für ein bundesweites Einsperren der Tiere ausgesprochen.

Die erneute Stallpflicht bedeutet erhebliche Belastungen für die Tiere
und mehr Aufwand für die Tierhaltenden. Doch angesichts der drohenden
horrenden Schäden müssten alle angemessenen Maßnahmen genutzt werden,
so der Minister. Seehofer appellierte deshalb an alle Tierhaltenden
die Bestimmungen zu beachten. Dies gelte auch für die Hobbyhalterinnen
und -halter.

Hauptgefahr: Illegale Einfuhren

Der Minister betonte, das Hauptrisiko gehe nach wie vor von illegalen
Importen von Geflügel und Geflügelprodukten aus. Deshalb behalten alle
anderen bisher eingeleiteten Maßnahmen auch weiterhin ihre volle
Gültigkeit. Dazu gehören:

* verstärkte Kontrollen an den Grenzen

* verstärkte und umfassende Reiseinformationen

* Intensivierung der internationalen Zusammenarbeit und
Fortführung der deutsch-französischen "Task-Force". Sie
besteht aus Experten für Diagnostik, Epidemiologie und
praktischer Tierseuchenbekämpfung. Bei Ausbrüchen der
Geflügelpest kann sie auch in anderen Ländern schnell und
unbürokratisch vor Ort Hilfe leisten.

* intensives Wildvogelmonitoring mit Erhöhung der
Stichprobenzahlen

* Einschränkung von Geflügelschauen und

* Fortsetzung wissenschaftlicher Untersuchungen des
Friedrich-Loeffler-Instituts zur Option, Freilandgeflügel zu
impfen.

Seehofer unterstrich, dass Deutschland beim Kampf gegen die
Vogelgrippe auch kurzfristig auf neue Risikoeinschätzungen reagieren
könne. Zu diesem Zweck wird die Bundesregierung die Risikobewertung
ständig aktualisieren lassen.


 



 

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