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AHO Aktuell - 31.01.2006

Dioxinfutter: Jetzt auch sieben deutsche Betriebe gesperrt


Berlin / Düsseldorf / Brüssel (aho) - Sieben Schweinezucht - und
Mastbetriebe in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,
Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Sachsen-Anhalt sind nach einer
Mitteilung des Bundeslandwirtschaftsministeriums vom Montag wegen
dioxin-belasteter Futtermittel unter Beobachtung. Eine Sprecherin des
Landwirtschaftsministeriums in Düsseldorf berichtete, dass die
zulässigen Dioxin-Höchstwerte im Futterfett um das 25fache
überschritten würden. Nach Ermittlungen der belgischen Behörde für
Lebensmittelsicherheit gelangte das Dioxin wegen defekter Filter in
das Schweinefett. Damit hat die Dioxin-Affäre von den Niederlanden und
Belgien auf Deutschland über gegriffen.

Die Europäische Kommission hatte am Montag das Bundesamt für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in Bonn über die
Grenzwertüberschreitungen in Belgien und den Niederlanden informiert.
In Deutschland ist die Verwendung von Schweinefett in Futter für
Nutztiere ohnehin verboten, so dass es sich um einen Verstoß gegen des
Fettverfütterungsverbot handelt, der den Angaben zufolge mit
Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren oder Geldstrafen verfolgt
wird. Die Bundesregierung hatte dieses Verbot während der BSE-Krise
erlassen, um einen möglichen Übertragungsweg für den BSE - Erreger zu
blockieren.

Aufreger Dioxin

Dioxinfunde in Futter - und Lebensmitteln sorgen immer wieder für
Aufregung. Zuletzt war die erhöhte Dioxinbelastung von Freilandeiern
in der Diskussion. Einem Bericht der "Frankfurter Allgemeine Zeitung"
(FAZ) zufolge enthielten in Baden-Württemberg in den vergangenen vier
Jahren sieben Prozent aller Bio- und Freilandeier im Handel zuviel
Dioxin. Die Europäische Union erlaubt bis zu drei Pikogramm - also
drei Billionstel Gramm - Dioxin pro Gramm Fett. Dagegen ermittelte das
Chemische und Veterinäruntersuchungsamt in Freiburg Spitzenwerte von
bis zu 16,5 Pikogramm - gemessen in einem Betrieb nördlich von Ulm im
Jahr 2003. In der Stadt Kehl entdeckten die Kontrolleure um die
Jahreswende bei 8 von 18 Proben in kleineren Betrieben deutlich
überhöhte Giftmengen von 4,3 bis 22,2 Pikogramm Dioxin. Messungen in
Bayern ergaben, dass in den vergangenen beiden Jahren mehr als 20
Prozent der Freilandeier den Dioxin-Grenzwert der EU überschritten. In
Niedersachsen lagen sogar 28 Prozent der Freilandeier über dem
Grenzwert für Dioxin, berichtet die FAZ.


 



 

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