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AHO Aktuell - 25.01.2006

Südtirol: Milzbrand bei Kühen, Schafen und Ziegen


Bozen (aho) - Auf einem Hof in Partschins (Südtirol) sind zwei Kühe,
drei Ziegen und zwei Schafe an den Folgen von Milzbrand verendet. Der
Bauer, in dessen Stall die Tiere standen, wird im Meraner Krankenhaus
behandelt, ist aber wohlauf. "Wir haben in der Zwischenzeit alle
Vorsichts- und Schutzmaßnahmen getroffen", erklärt Landesrat Hans
Berger.

Die Tiere im Stall in Partschins sind kurz hintereinander verendet,
zunächst aufgrund unbekannter Ursachen. Bei den ersten Tieren war noch
an eine Vergiftung gedacht worden, nach und nach war allerdings der
Verdacht aufgekommen, die Tiere könnten an Milzbrand verendet sein.

"Die Proben haben zunächst kein eindeutiges Ergebnis geliefert",
erklärt dazu der stellvertretende Landestierarzt, Ernst Stifter.
"Vielmehr ist eine Mischinfektion festgestellt worden, wobei der
andere Erreger gegenüber dem Anthrax-Bakterium überwogen hat." Erst
Ende letzter Woche stand dann fest, dass die Tiere dem Milzbrand zum
Opfer gefallen sind. Auch der betroffene Bauer selbst musste im
Krankenhaus behandelt werden, seine Familie steht unter ärztlicher
Beobachtung und wird mit Antibiotika vor einer Infektion geschützt.

"Als die Milzbrand-Infektion feststand, haben wir alle notwendigen
Schutzmaßnahmen getroffen, um eine Ausbreitung des Erregers zu
verhindern", so Landesrat Berger. Alle zuständigen Behörden - vom
Landestierärztlichen Dienst über die Amtstierärzte bis hin zum
Landesamt für Hygiene und öffentliche Gesundheit - seien involviert,
über den Hof eine Sperre verhängt worden. Erleichtert wird dies
dadurch, dass der betroffene Hof derzeit nicht mit dem Auto, sondern
nur über eine Seilbahn erreichbar ist. "Damit gibt es nur minimale
Bewegung am Hof, Dritte scheinen somit nicht betroffen", so Berger.
Auch liefere der Hof keine Milch, weshalb auch diese Form der
Übertragung des Erregers von vornherein ausgeschlossen werden kann.
Schließlich seien die Kadaver der verendeten Tiere bereits vernichtet
worden.

"Wir vermuten, dass der Erreger über aus Venetien angekauftes Heu in
den Stall gelangt ist", erklärt Landesrat Berger. Heu und Wasserproben
sind bereits an das Referenzlabor in Foggia geschickt worden. Sollten
die Proben positiv sein, müsste das gesamte Heu vernichtet werden.

Die Situation ist vollständig unter Kontrolle, alle zuständigen
Institutionen des Landes - vom Krankenhaus Meran, über das Amt für
Hygiene bis hin zum Landestierärztlichen Dienst und den Amtstierärzten
- sind weiterhin mit äußerster Sorgfalt am Werk, für eine Hysterie
oder Panik besteht demnach absolut kein Grund", so Berger abschießend.


 



 

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