Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 20.01.2006

Schweinepest bei Wildschweinen in der Nordeifel: Gefährdeter Bezirk wird ausgeweitet


Koblenz (aho) - Die Schweinepest in Nordrhein-Westfalen hat auf
Rheinland-Pfalz übergriffen: Seit Ende Dezember wurde bei zwei
Wildschweinen im Landkreis Ahrweiler der Erreger nachgewiesen. Grund
sind die nach wie vor viel zu hohe Wildschweinbestände. Als Konsequenz
wird das Land den bereits Ende letzten Jahres eingerichteten
"gefährdeten Bezirk" in der Eifel ausweiten. Das teilt das
Landesuntersuchungsamt in Koblenz mit.

Einbezogen sind dann die gesamten Landkreise Ahrweiler und Daun, im
Landkreis Bitburg-Prüm die Verbandsgemeinde Prüm sowie ein nördlicher
Teil der Verbandsgemeinde Kyllburg, im Landkreis Cochem-Zell die
Verbandsgemeinden Ulmen und Kaisersesch, im Landkreis Mayen-Koblenz
die Verbandsgemeinde Vordereifel und Teile der Verbandsgemeinde Mendig
sowie der Stadt Mayen.

In Nordrhein-Westfalen waren seit Oktober vergangenen Jahres insgesamt
26 Fälle von Schweinepest bei Wildschweinen nachgewiesen worden. Nach
dem Auftreten der ersten Fälle in Nordrhein-Westfalen hatte das
rheinland-pfälzische Umweltministerium unverzüglich eine Impfaktion
entlang der Grenze durchgeführt.

Für das Jahr 2006 sind drei weitere so genannte Doppelimpfauslagen
geplant. Die erste wird vom 3. bis 5. Februar sowie vom 3. bis 5. März
stattfinden. Es folgen Impfungen im Sommer und Herbst. Das Impfgebiet
in der Eifel deckt sich mit dem oben genannten "gefährdeten Bezirk".

Auch in der Pfalz wird weiter geimpft; allerdings kann dort das
Impfgebiet erheblich verkleinert werden, so dass nur noch die
südlichen Landkreise betroffen sind. Der letzte Fall bei Wildschweinen
im Gebiet "Pfalz" wurde im November 2004 festgestellt.

Für die Bekämpfung der Schweinepest ist vor allem eine deutliche
Reduktion der Wildschweinbestände sowie die strikte Einhaltung der
Hygienevorschriften für Schweine haltende Landwirte und Jäger wichtig.

In der Region Eifel/Hunsrück wurden die Wildschweine von 2002 bis
Oktober 2004 geimpft. Die neuerlichen Impfaktionen sollen die Zahl der
immunisierten Wildschweine erhöhen, um so wieder schnell eine
schützende Impfdecke aufzubauen.

Der gefährdete Bezirk in der Region Eifel/Hunsrück wurde bei Aufhebung
der Restriktionen Ende März 2005 zum Monitoringgebiet erklärt. Daher
wurden dort alle Wildschweine mit einem Gewicht von unter 30 kg
virologisch auf Schweinepest untersucht. Hinzu kommen alle verendet
aufgefundenen Tiere. Nach dem Auftreten der Schweinepestfälle in NRW
hat Rheinland-Pfalz ein "Intensiv-Monitoringgebiet" an der Grenze
eingerichtet, um eine Ausbreitung der Seuche frühzeitig zu erkennen.
Hier wurden alle Wildschweine serologisch und virologisch auf
Schweinepest untersucht, unabhängig von Alter und Gewicht.

Mit der Einrichtung eines "gefährdeten Bezirks" bzw. Impfgebiets sind
Maßregelungen für Schweine haltende Betriebe und
Jagdausübungsberechtigte verbunden: alle Wildschweine im Impfgebiet
müssen serologisch und virologisch untersucht werden; das Ausfüllen
eines Begleitscheins ist Pflicht; Wildschweine müssen in
Annahmestellen verbracht und das negative Untersuchungsergebnis muss
abgewartet werden; Aufbrüche und Kadaver müssen unschädlich beseitigt
werden; klinische und blutserologische Untersuchungen für Hausschweine
vor einem Verbringen müssen vorgenommen werden.


 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de