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AHO Aktuell - 13.01.2006

EU-Kommission sagt 80 Mio. EUR für die Bekämpfung der Vogelgrippe in Drittländern zu


Brüssel (aho) - Auf der Internationalen Geberkonferenz zur Vogelgrippe
und Humangrippe-Pandemie, die am 17. und 18. Januar in Peking
stattfindet, wird die Europäische Kommission als Beitrag zur
Bekämpfung der Vogelgrippe u.a. einen Zuschuss von bis zu 80 Mio. EUR
zusagen, um die Verbreitung des Virus in den Entwicklungsländern,
insbesondere auf dem asiatischen Kontinent zu unterbinden. Das Ziel
der Konferenz ist die Mobilisierung und Koordinierung der Gebermittel,
um auf nationaler, regionaler und globaler Ebene möglichst effizient
gegen die Vogelgrippe und eine etwaige Grippepandemie vorgehen zu
können. Die bereitgestellten Gelder werden vorrangig zur Unterstützung
von integrierten nationalen Gegenstrategien in Drittländern eingesetzt
und ergänzen die erheblichen Anstrengungen dieser Länder. Der für
Gesundheit und Verbraucherschutz zuständige EU-Kommissar Markos
Kyprianou wird den von der Kommission beschlossenen Beitrag bekannt
geben. Die Finanzierung erfolgt aus den für Außenbeziehungen
eingesetzten Haushaltsmitteln und aus dem EEF. Gemeinsam mit der von
den EU-Mitgliedstaaten bereitgestellten Unterstützung werden diese
Gelder in einer Gesamtfinanzierungszusage aller Konferenzteilnehmer
gebündelt. An der Konferenz nehmen über 90 Staaten und 25
Organisationen teil, u.a. die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das
Internationale Tierseuchenamt (OIE) und die Organisation für Ernährung
und Landwirtschaft (FAO).

Benita Ferrero-Waldner, die für Außenbeziehungen und
Nachbarschaftspolitik zuständige EU-Kommissarin, begrüßte die
vereinten internationalen Anstrengungen: "Diese Konferenz ist ein
entscheidender Schritt für die weltweite Bekämpfung der Vogelgrippe.
Ich bin überzeugt, dass durch die von der Kommission bereit gestellten
umfangreichen Mittel die am stärksten hilfebedürftigen Länder in
Asien, Afrika und die Nachbarländer in Europa, im Mittleren Osten und
Nordafrika maßgeblich unterstützt und ihre Strategien zur Bekämpfung
der Vogelgrippe und zur Abwendung einer drohenden Pandemie
entscheidend gestärkt werden."

Der EU-Kommissar für Entwicklung und humanitäre Hilfe, Louis Michel,
erklärte: "Unsere Maßnahmen zur Verhinderung einer Pandemie müssen
sich auf ein globales Konzept stützen, bei dem wir vorausschauend
handeln und nicht nur reagieren. Die Europäische Kommission ist
bereit, alle Entwicklungsländer bei ihrem Kampf gegen diese Bedrohung
zu unterstützen. Ein besonderer Schwerpunkt ist für uns dabei die
Eindämmung der Seuchengefahr in Afrika, unter besonderer
Berücksichtigung der möglichen Schwächen des dortigen
Tiergesundheitssystems. "

Kommissar Kyprianou kommentierte: "Die EU leistet Hilfe wo sie am
nötigsten ist. Die Kommission wird daher zusätzlich zu den
Mittelzusagen der einzelnen Mitgliedstaaten finanzielle Unterstützung
in beträchtlicher Höhe bereitstellen. Wir müssen jedoch auch mit den
am stärksten von der Vogelgrippe betroffenen Ländern zusammenarbeiten,
um die Kontrollmaßnahmen und die Kohärenz von veterinärmedizinischen
Maßnahmen und Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung zu stärken, die
Notfallplanung zu verbessern und Koordinierung und
Informationsaustausch in ausreichendem Maße zu gewährleisten. So kann
es uns gelingen, die Vogelgrippe zu besiegen und zu verhindern, dass
sie sich zu einer von Mensch zu Mensch übertragbaren Grippepandemie
von möglicherweise katastrophalem Ausmaß entwickelt."

Die Internationale Geberkonferenz wird von der Regierung der
Volksrepublik China, der Europäischen Kommission und der Weltbank
kofinanziert. Gestützt auf die Ergebnisse der Konferenz in Genf vom
November 2005, bei der der Bedarf der am stärksten von der Vogelgrippe
betroffenen Länder ermittelt wurde, und um besser auf eine mögliche
Übertragung auf den Menschen vorbereitet zu sein, werden auf der
Konferenz konkrete finanzielle Vereinbarungen für das Vorgehen gegen
die sozioökonomischen sowie tier- und humangesundheitlichen
Bedrohungen durch die Vogelgrippe getroffen.

Die Teilnehmer werden auf der Konferenz klar finanzielle Zusagen für
die betroffenen oder gefährdeten Länder machen und eine "Erklärung von
Peking" verabschieden, in der die wesentlichen Grundsätze einer
langfristigen internationalen Partnerschaft zur Bekämpfung der
Vogelgrippe festgelegt sind.

Der von der Kommission zugesagte Beitrag in Höhe von 80 Mio. EUR wird
aus dem Haushalt für Außenbeziehungen (50 Mio. EUR) und aus
EEF-Mitteln (30 Mio. EUR) finanziert. Dieser aus dem EEF finanzierte
Betrag bedarf der Genehmigung durch die AKP-Staaten, die für April
2006 erwartet wird.


 



 

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