Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 11.01.2006

Tierkörperbeseitigung ist Teil des öffentlichen Gesundheitsschutzes


Lenz (aho) - "Die moderne Tierkörperbeseitigung ist Bestandteil des
Schutzes der menschlichen und tierischen Gesundheit", sagte heute
Gesundheitsstaatssekretär Dr. Albert Hauser (Sachsen) anlässlich des
10. Jahrestages der neu errichteten Tierkörperbeseitigungsanlage in
Lenz. Ihre wichtigste Aufgabe ist das Unschädlichmachen von
Seuchenerregern und die Unterbrechung von Infektionsketten. Dies sei
in der heutigen Zeit von Maul- und Klauenseuche und Geflügelpest
außerordentlich wichtig. Der hohe hygienische Standard und der Schutz
der Menschen vor übertragbaren Tierkrankheiten seien in Deutschland
auch auf das hohe Niveau der Beseitigung tierischer Nebenprodukte
zurückzuführen, so Hauser. "Ohne Anlagen wie diese und ohne eine
geordnete Beseitigungspraxis wäre dieses Niveau nicht zu halten", ist
der Staatssekretär überzeugt. Die Anlage wurde von 1991 bis 2005 mit
knapp 8,2 Mio. EUR gefördert und kann pro Jahr 50.000 Tonnen an
tierischem Material verarbeiten. Darunter fallen Schlachtabfälle,
Tierkadaver aus der Landwirtschaft, verdorbene tierische Lebensmittel
sowie sämtliche tote Haustiere. Der Zweckverband für
Tierkörperbeseitigung Sachsen, welcher durch den Zusammenschluss der
ehemaligen Zweckverbände in Lenz und Chemnitz am 1. April 2004 neu
entstand, begeht heute außerdem den 15. Jahrestag seines Bestehens.
Die Tierkörperbeseitigung, heute als die Beseitigung tierischer
Nebenprodukte bezeichnet, ist so alt wie der Mensch Haustiere hält. In
der geschichtlichen Entwicklung haben sich die Aufgaben dieser
Beseitigung völlig verlagert. Im Mittelalter waren es die Wasner
(Wortstamm: verwesen), Schinder oder Luderer, die außerhalb der
Dorfgemeinschaft auf besonderen Plätzen die Entsorgung toter Tiere
erledigten. Die Kadaver wurden vergraben oder dem Verfaulen und
Verwesen überlassen. Diese mittelalterlichen Luderplätze waren oft
Ausgangspunkt für verheerende Seuchen, Parasitosen oder sonstiger auch
auf den Menschen übertragbarer Krankheiten. Später entstanden
Abdeckereien, in denen durch Kochen oder Verbrennen versucht wurde,
die Kadaver unschädlich zu beseitigen.


 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de