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AHO Aktuell - 11.01.2006

Lebensmittel sind insgesamt nur geringfügig belastet


Berlin (aho/lme) - Eine Vielzahl von Lebensmitteln in Deutschland ist
nur geringfügig mit Schwermetallen, Organochlorverbindungen und
gesundheitsschädlichen Stoffwechselprodukten von Schimmelpilzen
belastet. Zu diesem positiven Ergebnis kommt der Bericht zum
Lebensmittelmonitoring 2004, den das Bundesamt für Verbraucherschutz
und Lebensmittelsicherheit (BVL) heute veröffentlicht hat. Der Bericht
zum Lebensmittelmonitoring wird vom BVL auf der Grundlage von Daten
aus den Bundesländern erstellt. Die im Rahmen des Monitorings
gewonnenen Daten ermöglichen einen repräsentativen Überblick über die
Belastung einer ausgewählten Gruppe von Lebensmitteln.

Positiv schnitten unter anderem das Grundnahrungsmittel Brot sowie
die bei vielen Verbrauchern beliebte Pizza ab: In den meisten Fällen
waren diese Lebensmittel nur gering mit 3-MCPD kontaminiert, ein im
Tierversuch Krebs hervorrufender Stoff, der sich beim Backen oder
Toasten salz- und fetthaltiger Lebensmittel bilden kann. Positiv
wurden auch Müsli und andere Frühstücksflocken beurteilt, bei denen
nur geringe Gehalte gesundheitsschädlicher Stoffwechselprodukte von
Schimmelpilzen (Mykotoxine) gefunden wurden. Ähnlich erfreulich
stellte sich die Situation bei Brühwürsten und Hering im Hinblick auf
allgemein in der Umwelt auftretende Organochlorverbindungen dar, sowie
bei Hering hinsichtlich der geringen Gehalte an Dioxinen und
polybromierten Diphenylethern. Die Blei- und Cadmiumbelastung von
Erdnüssen, die Bleigehalte in Roggen sowie die Quecksilbergehalte in
Hering verringerten sich im Vergleich zu Untersuchungen früherer
Jahre.

In rund sechs Prozent der im Rahmen des Lebensmittelmonitorings 2004
untersuchten Produkte wurden dagegen die gesetzlich festgelegten
Höchstgehalte für Pflanzenschutzmittelrückstände, Schwermetalle oder
andere unerwünschte Stoffe überschritten. Auffällig hoch waren
Pflanzenschutzmittelrückstände in Gemüsepaprika, Kopfsalat, Rucola,
Äpfeln sowie in Strauchbeerenobst. Ebenfalls negativ fielen hohe
Nitratgehalte in Kopfsalat und vor allem in Rucola auf. Im Hinblick
auf Schwermetallbelastungen berichtet das Lebensmittelmonitoring über
erhöhte Kontaminationen bei barschartigen Fischen aus Südostasien mit
Quecksilber. Abhängig von der Herkunft wurden bei Muscheln zum Teil
erhebliche Kontaminationen mit Blei, Cadmium und Tributylzinn
festgestellt. In Forellen aus Aquakulturen wurden polycyclische
Moschusverbindungen nachgewiesen, in Öl von Fischkonserven wurden
aromatische Kohlenwasserstoffe (BTEX) ermittelt. In Gewürzen und Kakao
wurden in einigen Proben relativ hohe Gehalte an Ochratoxin A
festgestellt, ein Stoffwechselprodukt von Schimmelpilzen mit leber-
und nierenschädigender Wirkung. Die Überschreitungen von
Höchstgehalten werden von den Bundesländern verfolgt und
gegebenenfalls geahndet.

Im Rahmen des von Bund und Ländern gemeinsam getragenen
Lebensmittelmonitorings wurden im Jahr 2004 annähernd 5000 Proben auf
unerwünschte Stoffe wie Pflanzenschutzmittelrückstände sowie
organische und anorganische Kontaminanten in und auf 50 Lebensmitteln
bzw. -gruppen untersucht.

 



 

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