Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 07.01.2006

Rekordjahr 2005: Boom am deutschen Schweinemarkt


(ZMP) - Größere Überraschungen hat die jüngste Viehzählung vom
November 2005 nicht gebracht. Erwartungsgemäß ist der Schweinebestand
nach den vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes
gestiegen. 2005 wird daher in vielerlei Hinsicht als ein Rekordjahr
für die Schweinebranche gelten. Niemals zuvor wurden in Deutschland so
viele Schweine gehalten und geschlachtet, niemals zuvor wurde so viel
Schweinefleisch erzeugt und exportiert wie im zu Ende gegangenen Jahr.

Nach schwierigen und verlustreichen Jahren für die Mäster brummte es
wieder am Schweinemarkt. Die Zunahme der Bestände überrascht in diesem
Umfeld daher nicht. Konkret befanden sich nach den vorläufigen
Ergebnissen im November 2005 fast 27 Millionen Schweine in den
deutschen Ställen. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Zuwachs
von einer halben Million Tieren oder zwei Prozent.

Langsameres Wachstum

Gut die Hälfte des Bestandszuwachses in Deutschland resultierte aus
den zahlreicher vorhandenen Mastschweinen, deren Zahl gegenüber dem
Vorjahr um 2,7 Prozent zulegte. Damit entsprechen die Ergebnisse der
Viehzählung der Beobachtung an den Schlachtstätten: Es wird auf einem
deutlich höheren Niveau als im Vorjahr geschlachtet, der Vorsprung
dürfte sich bis Ende 2005 auf mehr als vier Prozent summiert haben.

Für das inländische Schlachtviehangebot am Jahresanfang 2006 ist die
Gruppe der 50 bis 80 Kilogramm schweren Tiere interessant. In dieser
Gruppe gab es ein Plus von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, so dass
sich das Produktionswachstum voraussichtlich verlangsamen wird.

Für den weiteren Jahresverlauf legt die erste Auswertung der
Viehzählung den Schluss nahe, dass die heimische Schweineerzeugung
auch 2006 wachsen wird, sie wird es aber langsamer tun als 2005. Die
Gruppen Jungschweine und Ferkel wiesen Zuwachsraten von 1,7 Prozent
und 1,5 Prozent auf, so dass sich das Produktionswachstum aus
heimischer Erzeugung im ersten Halbjahr auf 1,5 bis zwei Prozent
belaufen könnte. Zu berücksichtigen sind freilich noch die zuletzt
stark gestiegenen Importe an Ferkeln und Schlachtschweinen, die das
Gesamtangebot komplettieren werden. Auch im neuen Jahr ist mit
Lebendimporten auf hohem Niveau zu rechnen.

Die Entwicklung der Sauenzahl von mit einem Plus von 1,2 Prozent
gegenüber November 2004 lässt erwarten, dass auch in der zweiten
Hälfte dieses Jahres mit einem Anstieg der Schweineproduktion
gerechnet werden muss. Dieser könnte auch größer ausfallen als es die
prozentuale Zunahme des Sauenbestandes nahe legt, denn die
Produktivität der Ferkelerzeugung nimmt ebenfalls zu.


 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de