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AHO Aktuell - 20.12.2005

EU will Exporterstattungen für Lebendvieh bald abschaffen


Brüssel (aho) - Die EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel hat
heute in Brüssel angekündigt, dass die EU in naher Zukunft die
Exporterstattungen für Lebendvieh einstellen werde. Die EU-Kommission
wird dem Verwaltungsausschuss für Rindfleisch am kommenden Freitag
einen diesbezüglichen Vorschlag unterbreiten. Die Vertreter der
EU-Mitgliedstaaten können diesen nur mit qualifizierter Mehrheit
zurückweisen, was nur selten der Fall ist. "Nun ist der richtige
Zeitpunkt gekommen, diese Exporterstattungen abzuschaffen. Die
Aussicht für unseren eigenen Rindfleischmarkt ist positiv und
rechtfertigt nicht länger die Fortsetzung dieser Unterstützung für
unserer Landwirte. Ich rufe unsere Mitgliedstaaten auf, diese Maßnahme
zu unterstützen", erklärte die EU-Agrarkommissarin heute. Es habe eine
Vielzahl von Tierschutzbedenken im Hinblick auf die lange
Transportzeit bei Lieferungen in Drittländer gegeben. Man habe strenge
Vorschriften und Kontrollen geschaffen, um den Schutz der Tiere sicher
zu stellen. "Wie auch immer, die Erfahrung hat gezeigt, dass eine
völlige Einhaltung dieser Vorschriften nicht gewährleistet werden kann
und dass wir diese nicht über die Grenzen der EU hinaus durchsetzen
können. Durch eine Beendigung dieser Exporterstattungen zeigen wir
klar, dass Tierschutz für die Europäische Kommission mehr ist, als
eine bloße Floskel", so Fischer Boel gegenüber der Presse.


Hauptabnehmer für lebende Schlachtrinder aus der EU war bisher der
Libanon. 2005 haben sich diese Ausfuhren gegenüber dem Vorjahr ohnehin
schon halbiert. Inzwischen hat Brasilien die Marktanteile der EU im
Libanon übernommen. 2003 lieferte das südamerikanische Land nur 1.000
lebende Rinder. In den ersten zehn Monaten 2005 wurden bereits 84.000
lebende Tiere um den halben Erdball transportiert.


 



 

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