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AHO Aktuell - 12.12.2005

Bayern: BSE-Fälle deutlich rückläufig


München (aho/lme) - Die Zahl der BSE-Fälle ist deutlich
zurückgegangen: in Bayern waren in diesem Jahr noch 7 BSE-Fälle im
Vergleich zu 21 im letzten Jahr und 59 im Jahr 2001 zu verzeichnen.
Diese positive Bilanz zog Gesundheits- und Verbraucherschutzminister
Werner Schnappauf heute zum fünften Jahrestag des ersten BSE-Falles in
Bayern am 17. Dezember. "Mit einem Bündel an Sicherheitsmaßnahmen
konnte das BSE-Risiko gegen Null reduziert werden", betonte
Schnappauf. "Trotz der deutlich rückläufigen Zahlen bleibt der Schutz
auf hohem Niveau. Es gibt keine Abstriche bei der
Verbrauchersicherheit."

Zum Schutz vor BSE war eine Vielzahl an Maßnahmen eingeführt worden,
wie EU-weites Tiermehlverfütterungsverbot, Entfernung der
Risikomaterialien, BSE-Tests bei Schlachttieren und der Tötung von
Kohortentieren in einem BSE-Bestand:

BSE-Tests:

Nicht nur alle Schlachttiere, sondern auch alle verendeten oder wegen
Krankheit zu tötenden Tiere ab 24 Monate werden auf BSE getestet. Seit
dem ersten BSE-Fall wurden in Bayern 3,4 Millionen BSE-Tests bei
Schlachttieren und etwa 215.000 BSE-Tests bei sog. Monitoring-Tieren
durchgeführt. Zu den BSE-Tests wurde in Bayern ein strenges
Kontrollregime eingeführt. Nur wenn die Probe zweifelsfrei einem
Schlachttier zugeordnet werden kann und ein negatives Testergebnis an
den Schlachthof zurückgemeldet ist, darf das Fleisch den Schlachthof
verlassen.

Entfernung von Risikomaterialien:

Zudem werden bei jedem Schlachttier die sog. Risikomaterialien
entfernt und gesondert entsorgt. Risikomaterialien sind insbes. Kopf,
Wirbelsäule und Darm. Sie werden während des Schlachtprozesses
entfernt, getrennt gesammelt, eingefärbt und dann verbrannt. Eine
mengenmäßige Erfassung erfolgt beim Schlachthof sowie bei der
Tierkörperbeseitigungsanstalt.

Verfütterungsverbot

Seit Dezember 2000 dürfen Futtermittel mit tierischen Bestandteilen
nicht mehr an Nutztiere verfüttert werden. Das heißt, kein
lebensmittellieferndes Tier darf solches Futter mehr bekommen. Das
gilt für Tiermehl europaweit, für Tierfette wie sie in
Milchaustauschern eingesetzt wurden, nur deutschlandweit. Bayern hatte
die Ausweitung dieses Verbotes für Tierfette auf die ganze EU immer
wieder eingefordert.

Untersuchung der Futtermittel

Allein von Dezember 2000 bis März 2005 wurden rund 15.000
Futtermittelproben auf tierische Bestandteile untersucht. Die
Spurenkontaminationen von Futtermitteln mit tierischen Bestandteilen
sind fast auf Null gesunken. Im Zuge des umfassenden
Verfütterungsverbotes reduzierte sich der Anteil der Proben mit Spuren
tierischer Bestandteile im Jahr 2001 auf 7 %, im Jahr 2002 auf 0,3 %
und danach bis unter 0,1 %.

Überwachung des Tiermehlverkehrs

Alle tierischen Nebenprodukte werden in Risikoklassen eingeteilt.
Abhängig davon gibt es unterschiedliche Verwertungsmöglichkeiten. Für
Risikomaterial ist nach wie vor die unschädliche Beseitigung durch
Verbrennung vorgeschrieben. Zur Überwachung des Tiermehlverkehrs wurde
ein Dokumentationssystem eingeführt. Dabei werden die tatsächlich
produzierten Mengen erfasst und deren Verbleib überprüft, um
Fehlleitungen von Tiermehlsendungen auszuschließen.

Rückverfolgbarkeit

Beispielsweise Aufbau eines Herkunft- und Identifizierungssystem Tier
(HIT-Datenbank), mit dem der Lebensweg jedes Rindes verfolgt werden
kann. Der Tierhalter muss Geburt, jeden Zu- bzw. Abgang und den Tod
jedes Rindes melden. In Bayern leben ca. 4 Millionen Rinder. Daneben
hat jedes Rind einen Pass und muss mit zwei identischen Ohrmarken
gekennzeichnet sein.

Aufstockung beim Überwachungspersonal

Die amtliche Überwachung von Lebensmitteln und Futtermitteln wurde
personell erheblich verstärkt. Die Zahl der Amtstierärzte wurde um 50
Prozent erhöht (von ca. 200 auf 300 Stellen) Der neue Beruf des
"Veterinärassistenten" wurde geschaffen. Veterinärassistenten sind an
allen Bayerischen Landratsämtern tätig und unterstützen die
Amtstierärzte und Futtermittelkontrolleure in ihrer Tätigkeit. Damit
wurde die amtliche Überwachung von landwirtschaftlichen Betrieben,
Schlachthöfen und Futtermittelherstellern sowie
Lebensmittelproduzenten mit insgesamt rund 1.800 Kontrolleuren
erheblich intensiviert.


 



 

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