Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 09.12.2005

Milchquoten deutlich überliefert


(ZMP) - Die deutschen Milcherzeuger haben die anteilige Garantiemenge
in den ersten sieben Monaten des laufenden Quotenjahres um 0,9 Prozent
überliefert. Es sind Anzeichen zu erkennen, dass man versucht, sich
besser an der Quotenausstattung auszurichten. Noch aber reichen die
Bremsbemühungen nicht aus, um Strafabgaben zu vermeiden.

Die Milchanlieferung an die deutschen Molkereien hat sich im Zeitraum
April bis Oktober 2005 auf 16,25 Millionen Tonnen belaufen, das waren
1,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Seit Oktober scheint die
expansive Tendenz aber gestoppt zu sein. Mit etwa 2,2 Millionen Tonnen
Milch wurden in diesem Monat 0,5 Prozent weniger angeliefert als im
Vorjahresmonat. Damit hat das Milchaufkommen erstmals im Quotenjahr
2005/06 das Vorjahresniveau unterschritten. Auch im November dürfte
etwas weniger Milch angeliefert worden sein als im Vorjahreszeitraum.
Mitte November berichteten die Schlachthöfe von einer deutlichen
Zunahme des Aufkommens an Schlachtkühen. Dieses wird auf die
Anpassungsreaktionen auf die hohe Quotenausnutzung, allerdings auch
den witterungsbedingt vergleichsweise späten Weideabtrieb
zurückgeführt.

Anhaltend niedriger als im Vorjahr sind die Fettgehalte in der
Anlieferungsmilch. So wird die Quotenbilanz durch eine im Vergleich zu
den Vorjahren geringere Fettkorrektur bislang entlastet. Sie betrug in
den ersten sieben Monaten des laufenden Quotenjahres rund 200.000
Tonnen an kalkulatorischer Milchmenge. Es bleibt noch abzuwarten, ob
das so weitergeht, wenn ab Mitte November flächendeckend die
Winterfütterung eingesetzt hat.

Aus Molkereikreisen ist zu hören, dass die Unterlieferungen auf
Molkereiebene tendenziell kleiner werden. Dies lässt schrumpfende
Saldierungsmöglichkeiten im Vergleich mit den Vorjahren erwarten.

Momentan ist für das laufende Quotenjahr wieder mit einer
Überlieferung der nationalen Garantiemenge zu rechnen. Durch eine
Drosselung des Milchaufkommens kann die Höhe aber noch gesteuert
werden: Würden beispielsweise die Milchanlieferungen von Dezember bis
März um zwei Prozent und der Fettgehalt um zwei Hundertstel unter dem
Vorjahresniveau liegen, wäre eine Überlieferung um 0,7 Prozent zu
erwarten. Sänke die Milchanlieferung um ein Prozent, würde das
Quotenjahr mit einer Überschreitung der Garantiemenge von 1,1 Prozent
enden.

 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de