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AHO Aktuell - 09.12.2005

Erneut großes Sojabohnenangebot in den USA


(ZMP) - In den USA zeichnet sich nach der Rekordernte 2004 in diesem
Jahr erneut ein überdurchschnittliches Ergebnis ab. In seinem
November-Bericht veranschlagte das US-Landwirtschaftsministerium
(USDA) die Ernte auf 82,8 Millionen Tonnen, das wären nur 2,2
Millionen Tonnen weniger als im Rekordjahr 2004.

Viele Farmer hatten den Anbau von Sojabohnen angesichts der niedrigen
Vorjahrespreise deutlich eingeschränkt; insgesamt sank die Anbaufläche
zur Ernte 2005 um rund vier Prozent auf 29,2 Millionen Hektar. Doch
überdurchschnittliche Erträge in den großen Anbaugebieten im
Nordwesten der USA glichen den Rückgang fast aus. Das USDA geht im
Durchschnitt von 28,7 Dezitonnen pro Hektar aus, damit lägen die
Erträge leicht über dem bisherigen Höchstwert von 28,4 Dezitonnen pro
Hektar.

Exporte gehen zurück

Trotz des höheren Inlandsangebotes rechnet das USDA mit einem Rückgang
der Exporte um gut zwei Prozent auf 29,3 Millionen Tonnen. Dabei kommt
insbesondere die schwächere Nachfrage der EU-25 - immerhin der
zweitgrößte Exportmarkt für die USA - zum Tragen. So bremsen die hohen
EU-Ölsaatenernten und zunehmende Importe aus Südamerika in dieser
Saison spürbar die europäischen Importe von US-Sojabohnen. Überdies
verläuft auch das US-Exportgeschäft mit dem weltgrößten Sojaimporteur
China schleppend.

Angesichts des reichlichen Inlandsangebotes erwartet das USDA indes
einen deutlichen Anstieg bei der Verarbeitung. Schätzungsweise 47
Millionen Tonnen Sojabohnen sollen 2005/06 in den US-Ölmühlen gepresst
werden, das wären 650.000 Tonnen mehr als im Vorjahr.

Das hohe Inlandsangebot und die geringeren Exporte dürften zusammen
jedoch stärkeres Gewicht besitzen als die Steigerung der Verarbeitung,
so dass sich die Endbestände im Wirtschaftsjahr 2005/06 weiter erhöhen
dürften. Gegenüber dem Vorjahr wird ein Anstieg um 2,6 Millionen
Tonnen auf 9,5 Millionen Tonnen prognostiziert.

Leichter Anstieg der Schrotnachfrage

Mit Blick auf die Sojaschrotnachfrage deutet sich angesichts
zunehmender Geflügelbestände 2005/06 ein leichter Anstieg an, zumal
sich auch bei den Preisen eher schwächere Tendenzen abzeichnen. Das
USDA schätzt den US-Verbrauch von Sojaschrot 2005/06 auf 31 Millionen
Tonnen, das entspräche einem Anstieg von zwei Prozent gegenüber dem
Vorjahr. Die Ausfuhren sollen mit 6,1 Millionen Tonnen deutlich unter
der Vorjahreslinie bleiben. Vor allem der scharfe Konkurrenzdruck aus
Südamerika könnte dabei die Exportmöglichkeiten für US-Sojaschrot
begrenzen.

Sojaölverbrauch steigt über 8 Millionen Tonnen

Auch hinsichtlich der Sojaölnachfrage wird eine leichte Zunahme
angenommen. Zwar bleibt der Food-Sektor weiterhin das dominierende
Absatzziel, jedoch nimmt der Bedarf der Biokraftstoffhersteller stetig
zu. Erstmals wird der Inlandsverbrauch an Sojaöl 2005/06 mit
geschätzten 8,1 Millionen Tonnen daher die 8-Millionen-Linie
übersteigen. Angesichts der auf 8,8 Millionen Tonnen leicht
gesteigerten Produktion und nahezu unveränderten Ausfuhren in Höhe von
0,6 Millionen Tonnen dürften die Sojaöl-Endbestände jedoch um zwölf
Prozent auf 0,9 Millionen Tonnen zunehmen und damit den höchsten Stand
seit vier Jahren erreichen.


 



 

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