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AHO Aktuell - 07.12.2005

Tierärzte: Lücken bei der Lebensmittelkontrolle schießen


Frankfurt/Main (aho/lme) - Anlässlich des 10-Punkte Sofortprogramms
der Bundesregierung als Konsequenz aus dem jüngsten Fleischskandal
fordert der Bundesverband Praktizierender Tierärzte e. V. (bpt) die
konsequente Umsetzung bestehenden Rechts. Die Einbindung
spezialisierter Tierärzte in die, von der
Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV) vorgeschriebene betriebliche
Eigentrolle ist nach Auffassung des Verbandes dringend notwendig, um
eine umfassende Lebensmittelsicherheit gewährleisten zu können.

Angesichts des jüngsten Fleischskandals begrüßt der Verband die
Initiative der Bundesregierung, derartige kriminelle Machenschaften
mithilfe des 10-Punkte-Sofortprogramms eindämmen zu wollen. "Wir
vertreten allerdings die Auffassung, dass die 1998 in Kraft getretene
LMHV dafür bereits ausreichende gesetzliche Vorgaben enthält, die nur
nicht konsequent umgesetzt werden", kommentiert bpt-Präsident Dr.
Hans-Joachim Götz die Aktivitäten von Bundesminister Horst Seehofer.

In der LMVH sind Hygienegrundsätze für die Herstellung, Behandlung und
den Absatz von Lebensmitteln festgelegt, die für alle
Lebensmittelbetriebe bundesweit gelten. Die Verordnung stärkt die
Eigenverantwortung der Betriebe. "Die Aufgabe der staatlichen
Überwachungsbehörden liegt seit 1998 vor allem in der 'Kontrolle der
Eigenkontrolle', erläutert Dr. Klaus Dieter Fischer, Vorsitzender der
bpt-Fachgruppe Lebensmittelsicherheit. "Diese Kontrolle lässt jedoch
zu wünschen übrig, da die Veterinärbehörden zunehmend überlastet sind.
Wenn aber der Druck der Ämter nachlässt, lässt auch die Eigenkontrolle
in den Betrieben nach", so Fischer.

Um das in der LMHV geforderte betriebliche Eigenkontrollsystem nach
den Grundsätzen des HACCP-Konzeptes (Hazard Analysis Critical Control
Points = Konzept zur systematischen Analyse und Vermeidung
lebensmittelbedingter Gesundheitsgefahren für den Menschen) zu
gewährleisten, ist es nach Auffassung des Verbandes nötig, den
Betrieben externen Sachverstand an die Seite zu stellen. "Dafür stehen
bundesweit zurzeit rund 500 Tierärzte zur Verfügung, die sich auf dem
Fachgebiet der hygienischen Qualitätskontrolle weitergebildet haben",
erklärt Hans-Joachim Götz. "Mit der Einbindung dieser spezialisierten
Tierärzte zusammen mit einer risikoorientierten amtlichen Kontrolle
lassen sich die Lücken in der Lebensmittelkontrolle schließen und
kriminelle Machenschaften minimieren.


 



 

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