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AHO Aktuell - 01.12.2005

Bayern: 158 EU-Betriebe kontrolliert +++ bislang kein verdorbenes Fleisch


München (aho/lme) - In Bayerns Schlachthöfen, Zerlegebetrieben,
Lebensmittelkühl- und Gefrierhäusern ist bislang kein verdorbenes oder
umetikettiertes Fleisch aufgetaucht. Diese Zwischenbilanz zog
Verbraucherschutzminister Werner Schnappauf von der seit Montag
laufenden landesweiten Sonderkontrollaktion. Der Minister: "Von den
bisher überprüften 158 der insgesamt 262 EU-zugelassenen Betriebe
waren nur zwei wegen Auffälligkeiten zu beanstanden."

Bei der Sonderkontrolle wurde schwerpunktmäßig die gelagerte Ware in
den 262 EU-zugelassenen Betrieben (52 Schlachthöfe, 149
Zerlegebetriebe und 61 Kühlhäuser) überprüft. Verdorbenes oder
überlagertes Fleisch wurde nicht gefunden. In einem Kühl- und
Gefrierhaus in Niederbayern wurden allerdings vier Tonnen Fleisch, das
schon längst zur Beseitigung bestimmt war, entdeckt. Die unschädliche
Beseitigung wurde sofort angeordnet. In einem weiteren Betrieb wurden
200 Kilo Geflügelfleisch sichergestellt, das als Frischware
gekennzeichnet und unzulässigerweise eingefroren war; weitere 96 Kilo
waren bereits abverkauft. Die Sonderkontrollaktion wird nach Angaben
des Ministeriums in etwa eineinhalb Wochen abgeschlossen sein.

Anlass der Sonderkontrolle waren die Funde nicht einwandfreien
Fleisches in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.
Aktueller Ermittlungsstand hierzu: Eine Tonne genussuntauglichen
Fleisches aus dem niedersächsischen Betrieb HKB Convenience in Lastrup
wurde in einem bayerischen Betrieb (Landkreis Aschaffenburg)
sichergestellt und unschädlich beseitigt. Von dem
nordrhein-westfälischen Betrieb wurden zwei bayerische Betriebe
(Landkreis Dillingen) mit insgesamt ca. 600 Kilo Rindfleisch
beliefert. Zwei Proben von noch vorhandener Ware waren ohne
Beanstandung. Aus dem baden-württembergischen Großhandelsbetrieb
wurden 19 bayerische Betriebe und Gaststätten in den Landkreisen
Lindau, Neu-Ulm und Oberallgäu beliefert. Die Ware war teilweise schon
verbraucht, teilweise von unbedenklicher Qualität. Von den vier bisher
abschließend untersuchten Proben wurden zwei als nicht für den
menschlichen Verzehr geeignet befunden. Weitere mikrobiologische
Untersuchungen am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
laufen. Darüber hinaus wurde eine Zweigniederlassung des
Großhandelsbetriebes mit Sitz in Lindau kontrolliert. Das dort
gefundene Wildfleisch wies sichtbare Qualitätsmängel (Gefrierbrand)
auf und wurde beprobt. Die Untersuchungsergebnisse stehen noch aus.
Die Ware wurde sichergestellt.

Hintergrund

Die Sonderkontrollaktion ergänzt die regelmäßigen Hygienekontrollen
in den Fleischverarbeitenden Betrieben. Landesweit wachen insgesamt
700 amtliche Tierärzte und 350 Fleischkontrolleure über die Einhaltung
der Hygienebestimmungen. 2004 wurden hier fast 6.300.000 Schlachttier-
und Fleischuntersuchungen durchgeführt. Amtliche Tierärzte sind
praktizierende Tierärzte, die vom Landkreis oder der kreisfreien Stadt
für diese Aufgabe angestellt sind. Die Kontrolle der Kontrolle
übernehmen insgesamt 310 Amtsveterinäre an den Landratsämtern.

Darüber hinaus prüfen 424 Kontrolleure die Lebensmittel in Bayern. Die
Kontrollen erfolgen risikoorientiert; die Kontrollhäufigkeit ist
entsprechend der Einstufung unterschiedlich. Danach ist alle 6 bis
maximal 60 Monate eine Regelkontrolle durchzuführen. Proben der
Lebensmittelüberwachung werden vom Landesamt für Gesundheit und
Lebensmittelsicherheit untersucht. 2004 mussten von den 2177
Fleischproben 613 und von den 2999 Wurstproben 635 beanstandet werden.
Die Beanstandungsquote liegt mit 28 Prozent bzw. 21 Prozent im
Vorjahresvergleich. Die häufigsten Beanstandungsgründe sind
Kennzeichnungsmängel.


 



 

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