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AHO Aktuell - 28.11.2005

Verdorbenes Fleisch auch an ein sächsisches Unternehmen geliefert


Dresden (aho/lme) - Wie das sächsische Gesundheitsministerium heute
mitteilte, wurde auch ein sächsischer Fleischverarbeitungsbetrieb im
Regierungsbezirk Chemnitz mit überlagertem und verdorbenem Fleisch aus
Niedersachsen beliefert. Nach Hinweisen, die den sächsischen
Lebensmittelüberwachungsbehörden von den zuständigen niedersächsischen
Amtskollegen übermittelt wurden, konnten Bestände (101 Kisten) einer
entsprechenden Lieferung von Geflügelfleisch beschlagnahmt werden. Es
habe zu keinem Zeitpunkt eine gesundheitliche Gefährdung der
Verbraucher bestanden. Auch der Geschäftsführer des sächsischen
Empfängerbetriebes hat, nach eigenem Bekunden, Qualitätsmängel im
Rahmen der betrieblichen Eigenkontrolle festgestellt. "Die aktuellen
Vorgänge zeigen erneut, wie wichtig eine handlungsfähige amtliche
Lebensmittelüberwachung in den Ländern und wie bedeutsam ihre
bundesweite Vernetzung und Koordinierung sind. Der Freistaat zählt
hinsichtlich der Arbeit der Lebensmittelüberwachungsbehörden sowie
seiner amtlichen Untersuchungseinrichtung zur Spitzengruppe der
Bundesländer. Das soll auch so bleiben", betonte die für den
gesundheitlichen Verbraucherschutz zuständige Ministerin Helma Orosz.
Das Gesundheitsministerium hatte die Lebensmittelüberwachungs- und
Veterinärämter der Landkreise und kreisfreien Städte bereits in der
vergangenen Woche über die zuständigen Regierungspräsidien beauftragt,
Kontrollen in Kühl- und Gefrierlagerhäusern durchzuführen, in denen
größere Mengen von Fleisch und Fleischerzeugnissen gelagert werden. Im
Verdachtsfall sollen Proben entnommen und entsprechende Untersuchungen
durch die Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und
Veterinärwesen veranlasst werden. Über die Ergebnisse der Kontrollen
ist dem Ministerium bis zum Ende der Woche, also Freitag, den 2.
Dezember 2005, zu berichten. Besonderes Augenmerk müsse nach
Auffassung des Ministeriums auf die Prüfung der Lieferpapiere sowie
der Kennzeichnung der Ware gelegt werden, da im Zusammenhang mit
Fleischlieferungen aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen
verschiedene dort ansässige Lieferfirmen von den zuständigen
Staatsanwaltschaften krimineller Machenschaften, beispielsweise
unzulässiger Umetikettierungen, verdächtigt werden. Staatsministerin
Orosz hat ihr Bedauern darüber zum Ausdruck gebracht, dass durch
rechtswidrige Praktiken einzelner Unternehmen erneut die ganze
Fleischbranche in Misskredit gebracht wird. Sie fordert in diesem
Zusammenhang die fleischverarbeitenden Betriebe dazu auf, in einer
"Allianz der Redlichen" alles zu unternehmen, um in Zusammenarbeit mit
den Überwachungsbehörden den "schwarzen Schafen" das Handwerk zu
legen.

 



 

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