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AHO Aktuell - 22.11.2005

Schweden: Kehrtwende bei Gentech-Futtermitteln


Johanneshov / London (aho/lme) - Schwedens größter Fleischverarbeiter
Swedish Meats (SM) hat angekündigt, ab dem 1. Januar 2006 künftig auch
Schlachttiere zu verarbeiten, denen Futtermittel aus gentechnisch
veränderten Pflanzen verfüttert wurden. Das Unternehmen hatte seine
Landwirte bisher verpflichtet, kein Futter aus gentechnologisch
bearbeiteten Pflanzen zu verwenden. Der Pressesprecher des Konzerns
Hampe Mobärg erklärte gegenüber Medienvertretern, dass sich die
Akzeptanz der Konsumenten gegenüber derartigen Futtermitteln in der
Tierernährung geändert habe. Es sei den Landwirten nicht mehr
zuzumuten, einen höheren Preis für Gentechnik-freie Futtermittel zu
zahlen, ohne dafür einen Mehrerlös beim Verkauf ihrer Produkte
erzielen zu können. Fleisch- und Milchprodukte aus Dänemark seien von
den schwedischen Konsumenten akzeptiert worden, obwohl dort
Futtermittel aus gentechnologisch veränderten Pflanzen verwendet
werden. Swedish Meats ist mit 4.070 Mitarbeitern eines der größten
Lebensmittelunternehmen in Schweden. Es hält 70 Prozent der Anteile am
Schlachtmarkt - Rind, Lamm und Schwein - in Schweden und verfügt über
insgesamt acht Schlachtbetriebe. Mit dem Markennamen Scan ist das
Unternehmen Marktführer bei Fleisch - und Wurstwaren. In der Branche
wird erwartet, dass auch andere Verarbeiter auf diesen Kurs
einschwenken werden, da Gentechnik-freie Futter zunehmend teurer und
schwieriger zu beschaffen ist, berichtet Agra Europe London.

Ein schwedischer Futtermittelhersteller signalisierte bereits, dass er
seine Einkaufsstrategie überdenken werde. Auch andere Bereiche der
Lebensmittelwirtschaft könnten dem Beispiel von Swedish Meats folgen
und GV-Futter auch bei Geflügel und Milchkühen akzeptieren. Die
Molkereiproduzenten sind jedoch noch gespalten. Richtungsweisend
dürfte das Verhalten des Global Players Arla Foods sein. Während in
Dänemark der Einsatz von Gentechnik in Futtermitteln akzeptiert ist,
muss der Konzern in Schweden bislang ohne Gentechnik produzieren.

Arla Foods entstand im April 2000 durch die Fusion der schwedischen
Arla und der dänischen MD Foods. Das Unternehmen mit Niederlassungen
in 21 Ländern befindet sich in Besitz von 7.500 schwedischen und 8.600
dänischen Milchproduzenten, die jährlich insgesamt 6,2 Milliarden Kilo
Milch an die Firma abliefern, was fast 80 Prozent der Milcherzeugung
der beiden Länder Schweden und Dänemark entspricht. Die gesamte
jährliche Milchmenge beläuft sich auf fast sieben Milliarden Kilo, was
Arla Foods zum größten Molkereiunternehmen Europas macht. Arla Foods
verfügt in Schweden über 30 Anlagen zur Produktion und Distribution
von Trinkmilch, Joghurt, Käse, Quark, Speisefett, Fruchtsäften und
weiteren Lebensmittelprodukten.


 



 

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