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AHO Aktuell - 12.10.2005

Broilermast mit Biofutter: Auf das Verhältnis von Energie und Aminosäuren achten


(aid) - Langsam wachsende männliche und weibliche Eintagsküken können
entsprechend den zukünftigen Anforderungen der EU-Öko-Verordnung
erfolgreich gemästet werden. Über entsprechende Fütterungsversuche an
der FH Weihenstephan berichtete das Mitteilungsblatt der
Fleischforschung Kulmbach. Vier Gruppen geschlechtssortierter Küken
erhielten während der vierwöchigen Start- und Aufzuchtphase
Futtermischungen mit einem abgesenkten Energiegehalt von 12 oder 11 ME
(umsetzbare Energie) Megajoule/Kilogramm (MJ/kg) Das Verhältnis von
Lysin zum Energiehalt (ME) betrug konstant 0.85 und das von
Methionin/ME 0,31. Die absoluten Gehalte an essentiellen Aminosäuren
waren bei niedrigerer Energie natürlich geringer. Von der
energieärmeren Ration fraßen die Tiere entsprechend mehr, so dass am
Ende der Aufzuchtphase alle vier Gruppen mit im Mittel 802 g gleiche
Gewichte erreichten. Während der anschließenden dreiwöchigen Mastphase
wurden an zwei Gruppen Futtermischungen mit Energiegehalten von 12,4
ME MJ/kg verfüttert und an die beiden anderen 11,2 ME MJ/kg. Die
Futtermischungen waren so gewählt, dass in jeweils zwei Gruppen
konstante Verhältnisse von Lysin bzw. Methionin zur Energie bestanden.
Alle Mischungen der Mastphase enthielten Erbsen, Sonnenblumenkuchen,
Leinkuchen, Weizen, Gerste und Mais. Die Mischungen wurden in zwei
Gruppen durch Maiskleber, Sojabohnen und Sonnenblumenöl ergänzt, in
den anderen Gruppen dagegen durch Hafer. Zum Mastende erzielte die
Gruppe mit 12,4 ME MJ/kg und Ergänzung durch Maiskleber, Sojabohnen
und Sonnenblumenöl das höchste Schlachtkörpergewicht (1 651 g) bei
günstigster Futterverwertung. Männliche Tiere nahmen deutlich besser
zu und hatten weniger Abdominalfett als weibliche; beim Teilstück
Brust waren allerdings die Hennen überlegen. Fütterungsbedingt war der
Fleischanteil Brust bei der energiereichsten Gruppe signifikant höher
als bei der energieärmsten. Die Tierverluste lagen mit 1,3 Prozent
niedrig und die Mastleistungsergebnisse wurden für ökologische
Erzeugungsbedingungen als auf einem hohem Niveau liegend eingestuft.
Die Wissenschaftler ziehen den Schluss, dass Futtermischungen mit
deutlich abgesenkten Energiegehalten sowie erniedrigten Gehalten an
essentiellen Aminosäuren bei konstantem Verhältnis von Aminosäuren zu
Energie erfolgreich in der ökologischen Broilermast eingesetzt werden
können.

aid, Dr. Sigrid Baars



 



 

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