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AHO Aktuell - 08.10.2005

Vogelgrippe: Hunderte Hühner, Enten und Gänse in Rumänien verendet


Bukarest / Berlin(aho) - Der Vogelgrippeausbruch im Donaudelta ist
weitaus umfangreicher als bisher gemeldet. Wie jetzt bekannt wurde,
hatte das Geflügelsterben in Ortschaft Ceamurlia de Jos im Süden des
Donaudeltas schon am 26. September begonnen. Mehrere Hundert Hühner,
Enten und Gänse seien verendet. Einheimische berichteten nach
Medienberichten auch von toten wilden Schwänen in einem angrenzenden
See. Im Fischerdorf Maliuc im mittleren Donaudelta seien in den
letzten Wochen ebenfalls viele tote Schwäne gesichtet worden.
Laborergebnisse zu diesen verendeten Vögeln lägen noch nicht vor,
meldete heute der Fernsehsender "Realitatea TV".

Nach dem Verdacht erster Vogelgrippefälle in Europa haben die
rumänischen Behörden das gesamte Donaudelta und den Verwaltungskreis
Tulcea unter Quarantäne gestellt. Das rumänische
Landwirtschaftsministerium hat mittlerweile die Geflügelfreihaltung in
der Region verboten. Außerdem wurde im Donaudelta ein vollständiges
Jagdverbot bis Jahresende verhängt. In sieben weiteren
Verwaltungskreisen, die auf der Flugroute von Zugvögeln liegen, gilt
das Verbot nur für die Jagt auf Vögel. Im Berliner
Verbraucherschutzministerium mag man sich bisher noch nicht zu
weiteren Schutzmaßnahmen wie ein bundesweites Freilandverbot
entschließen können. "Sobald die Risikobeurteilung der Experten
vorliegt, kann die Eilverordnung in Kraft treten, die vorsieht,
sämtliches Freiluftgefieder in die Ställe zu bringen", sagte der
Sprecher des Verbraucherschutzministeriums in Berlin, Niklas
Schulze-Icking, den "Stuttgarter Nachrichten". In einem weiteren
Schritt sei die Europäische Union am Zuge, die
Import-Export-Regelungen zu überprüfen. In einzelnen Regionen in
Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern waren
bereits vor Wochen Freilandverbote verhängt worden. "Wenn es
erforderlich ist, können wir sehr schnell handeln", wird
Verbraucherstaatssekretär Alexander Müller am Samstag in den Medien
zitiert. Er warnte demnach jedoch vor voreiligen Schritten. "Unsere
Wissenschaftler sagen, das Krankheitsbild spricht nicht für das
Vogelgrippevirus H5N1, weil viele Enten und wenige Hühner gestorben
sind".

Anders sieht es der rumänische Landwirtschaftsminister Gheorghe
Flutur. "Die Wahrscheinlichkeit, dass die Resultate negativ ausfallen,
sind gleich Null", sagte er einem Fernsehsender. Das rumänische
Landwirtschaftsministerium hatte Gewebeproben von verendeten Enten
nach Großbritannien geschickt, um die vorläufige Diagnose
"Vogelgrippe" und den genauen Virustyp bestätigen zu lassen.

Die FAO (Food and Agriculture Organization of the United
Nations) hatte bereits Ende August davor gewarnt, dass Zugvfögel das
Vogelgrippevirus in vorhersehbarer Zukunft an das Kaspische Meer und
das Schwarze Meer bringen könnten.




 



 

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