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AHO Aktuell - 07.10.2005

Agrarminister: Weibliche Kohortentiere länger nutzen +++ BSE-Testalter anheben


Bielefeld / Potsdam (aho) - Die heute zu Ende gegangene Herbsttagung
der Agrarministerkonferenz in Bielefeld hat eine Vorlagen des Landes
Brandenburg zur Kohortentötung und dem Untersuchungsalter im
Zusammenhang mit der Bekämpfung von BSE beschlossen. Brandenburgs
Agrar- und Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) hat vor dem
Hintergrund, dass bei den in Deutschland bestätigten 382 BSE-Fällen
bei der Kohortentötung kein weiteres erkranktes Tiere entdeckt wurde,
seit langem gefordert, "dass es dringend an der Zeit ist, die
BSE-Bekämpfungsstrategie zu überdenken. Insbesondere gehört die von
der EU vorgeschriebene Kohortentötung auf den Prüfstand. Die
Kohortentötung hilft weder dem Verbraucherschutz, noch ist sie
tierschutzgerecht oder wirtschaftlich vertretbar."

Als ersten Schritt fordert die Agrarministerkonferenz das
Bundeslandwirtschaftsministerium auf, "auf EU-Ebene darauf
hinzuwirken, dass weibliche Kohortentiere bis zum Ende ihrer Nutzung
am Leben gelassen werden können, sofern sie nach ihrem Tod vollständig
vernichtet werden."

Außerdem soll das Testalter für gesund geschlachtete Rinder ab 1.
Januar 2006 auch in Deutschland von 24 auf 30 Monate angehoben werden,
so wie dies EU-weit üblich wird und rechtlich geforderter Standard
ist.

Seit dem 1. Juli 2001 sind BSE-Untersuchungen EU-weit Pflicht. Danach
sind mit einem BSE-Schnelltest alle über 30 Monate alten für den
menschlichen Verzehr geschlachteten Rinder zu untersuchen. Deutschland
macht von der Ermächtigung im EG-Recht Gebrauch und untersucht alle
über 24 Monate alten, für den menschlichen Verzehr geschlachteten
Rinder. Damit werden auf nationaler Ebene mehr Tiere untersucht als
durch die Europäische Richtlinie gefordert wird.

Für Brandenburg bedeutete dies jährlich über 8.000 zusätzliche
Untersuchungen für Tiere im Alter zwischen 24 und 30 Monaten, ohne
dass dadurch ein BSE-Fall erkannt worden ist, teilte das
Agrarministerium anlässlich der Agrarministerkonferenz mit.

Nach einem Gutachten der Bundesforschungsanstalt für
Viruserkrankungen der Tiere auf der Insel Riems würde nach
Heraufsetzen der Altersgrenze für BSE-Untersuchungen auf 30 Monate bei
geschlachteten Rindern in Deutschland das Verbraucherschutzniveau
nicht abnehmen oder gar eine Gefährdung der Bevölkerung zu erwarten
sein.


 



 

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