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AHO Aktuell - 30.09.2005

Tierschutzchaos auf dem Gnadenbrothof: Todesfälle +++ Maden +++ Amokläufe


Darmstadt (aho) - Mit einem verbalen Amoklauf versucht offenbar die 55
Jahre alte Frau, die sich als Betreiberin eines so genannten
"Gnadenbrothofs" ausgibt, deswegen aber seit Jahren "Kundin" beim
Veterinäramt des Kreises Darmstadt-Dieburg und bei der
Staatsanwaltschaft ist, auf die Sicherstellung der in Weiterstadt
untergebrachten Hängebauchschweine zu reagieren. Der
Landwirt, bei dem die Tiere in Ställen leben, erhielt nach der
Sicherstellung von einem der drei von der selbst ernannten
Tierschützerin eingesetzten Tierhalter - nach Meinung des
Veterinäramts alles Strohmänner - zwei jeweils einstündige Anrufe, in
denen ihm unmissverständlich erklärt wurde, dass er um seinen guten
Ruf fürchten müsse und in denen er gezielt zur Falschaussage überredet
werden sollte. Er sollte behaupten, dass der schlechte Zustand der
Tiere urplötzlich erst nach der Sicherstellung durch das Veterinäramt
aufgetreten sei. Außerdem sollte er die Tiere herausgeben. Zusätzlich
stellte der Landwirt fest, dass es nächtliche Besuche in seinen
Ställen gegeben hat. Der Landwirt hatte Ende Juli, Anfang August in
gutem Glauben die Tiere untergebracht, nachdem ihm die damalige
Rechtsanwältin der "Tierschützerin" versichert hatte, dass alles seine
gute Ordnung habe.

Gleichzeitig erhielt die mit dem Fall beschäftigte Amtstierärztin beim
Veterinäramt einen Brief einer Frau aus dem Raum Marburg, selbst
Pferdebesitzerin, und bei der außerdem Pferde der
"Gnadenbrothof"-Besitzerin untergestellt sind, die ebenfalls bereits
unter der Kontrolle des dortigen Veterinäramts stehen. Die Dame wurde
am Telefon ebenfalls massiv bedroht und aufgefordert, die Gast-Pferde
herauszugeben. Wie sie dem Veterinäramt mitteilte, fürchte sie
inzwischen um die Sicherheit ihrer eigenen Pferde.

Der verbale Rundumschlag gipfelte schließlich darin, dass bei der
Amtstierärztin selbst ein Anruf einging. Die telefonische Botschaft
war eindeutig: "Ihr Kopf wird bald rollen und ihr Stuhl wird bald
frei". Zu den vielen Anzeigen gegen die "Tierschützerin", die derzeit
schon bei der Staatsanwaltschaft liegen, wird wohl noch eine weitere
hinzukommen.

Schreckensbilanz einer "Tierschützerin"

Die "Tierschützerin" beschäftigt seit mehreren Jahren die Behörden,
intensiv seit 2002. Durch geschickte Hinhaltetaktiken wie zum Beispiel
ständig wechselnde Anwälte, Überschreibungen auf Töchter oder andere
"Tierhalter" und Missachtung von Fristen verstand sie es immer wieder,
gegen sie eingeleitete Verfahren zu verzögern. Das Veterinäramt hat in
den vergangenen Jahren alle gesetzlichen Möglichkeiten ausgeschöpft,
um der Dame Einhalt zu gebieten. Hier nur einige Punkte einer
schrecklichen Bilanz unter dem Deckmantel Tierschutz

- 180 zum Teil schwerst kranke Hängebauchschweine, acht davon mussten
eingeschläfert werden, Tiere fressen ihre eigenen Ferkel

- 80 Pferde in unhaltbarem Zustand, neun Pferde eingeschläfert
beziehungsweise schwer krank verstorben


- 133 Ziegen in erbarmungswürdigem Zustand, 15 davon wegen
irreparabler Gesundheitsschäden eingeschläfert, Maden krochen an
Tierbeinen hoch

- mehrere Anzeigen wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz

- mehr als 30.000 Euro Bußgeld bisher

- Ermittlungen wegen versuchten Totschlags ("Tierhalterin" und ihre
Tochter fuhren mit Jeeps auf Polizisten und Mitarbeiter des
Veterinäramts los)

- 13 Anwälte verschlissen

- Tierhalteverbot missachtet

- naturschutzrechtliche Verfahren

- mehrere Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft Darmstadt

- Gnadenbrothof" Katzenelnbogen: 200 Pferde und 300 Schweine in
schlechter Haltung. Urteil des Verwaltungsgerichts Koblenz: "Die
Betreiber sind hoffnungslos überfordert, ihre Tiere artgerecht zu
versorgen, sie haben ihre Aufgaben gröblichst verletzt".




 



 

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