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AHO Aktuell - 26.09.2005

Unbekannter tötet Galloway-Rinder mit Giftpflanzen


Frankfurt / Berkersheim (aho) - Am gestrigen Sonntag, gegen 11.00 Uhr,
stellte ein Landwirt beim Begehen seiner Weide am Niddaufer von
Berkersheim fest, dass sechs Jungtiere einer Galloway-Rinderherde
verendet auf der Wiese lagen. Das teilte heute das Polizeipräsidium
Frankfurt am Main mit.

Durch die herbeigerufenen Beamten des 15. Reviers und des K 34 wurde
festgestellt, dass vermutlich am Vortag ein Unbekannter eine größere
Menge Grünschnitt aus Gärten auf die Weide geworfen haben muss. Im
Rahmen der Suche nach der Todesursache wurden in dem Grünschnitt
Giftpflanzen (Eibe mit Früchten, Forsythien, Christusdorn und
ähnliches) festgestellt. Nach einer ersten Bewertung durch einen vor
Ort anwesenden Veterinär ist davon auszugehen, dass die Jungtiere
infolge der Aufnahme dieser Giftpflanzen verendeten. Mit dem Verenden
weiterer Tiere ist zu rechnen.

Der entstandene Schaden wird nach Auskunft der Polizei mit 6.000 EUR
beziffert.

Die Polizei bittet Zeugen, die das Abladen des Grünschnittes auf der
Weide beobachtet haben oder sonstige sachdienliche Hinweise geben
können sich zu melden.

Hinweise nimmt das Kommissariat 34, Tel. 069-75534008 oder jede andere
Polizeidienststelle entgegen.

Hintergrund

Vor allem im Herbst kommt es immer wieder vor, dass nach dem Schnitt
einer Eibenhecke der Heckenschnitt auf Weideflächen geworfen wird, wo
die weichen Nadeln der Eibe von den Weidetieren begierig gefressen
werden. Die Folgen sind fatal. Bereits 100 bis 200 g Eibennadeln
können ein Pferd umbringen, bei einem ausgewachsenen Schwein wirken
schon 75 g tödlich. Auch Rinder und Schafe werden immer wieder Opfer
der Unachtsamkeit von Gartenbesitzern.

Alle Teile der Eibe sind für Menschen und Tiere giftig, besonders
hoch ist die Giftkonzentration in älteren Nadeln. Der gefährlichste
Giftstoff ist das Taxin B, ein chemisch kompliziert aufgebauter Stoff,
der zu Atemlähmung in Verbindung mit Herzstillstand führt.
Gelegentlich werden auch plötzliche Todesfälle beschrieben. Die
Therapiemöglichkeiten sind gering, da die Tiere meistens die tödliche
Dosis an Nadeln und Zweigen auf einmal fressen.

Die Eibe ist ein bis zu 15 m hoher immergrüner Nadelbau, der auch als
Strauch vorkommt. Aufgrund ihres attraktiven Aussehens wird die Eibe
häufig in Gärten und Vorgärten als Ziergehölz oder Hecke angepflanzt.
Charakteristisch für die Eibe sind die Früchte. Der holzige,
schwarzbraune Samen wird von einem fleischigen, scharlachroten
Samenmantel umhüllt, der wie eine Beere aussieht und zwischen dem
dunklen Grün der Nadeln leuchtet.



 



 

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