Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 25.08.2005

Deutsche Eierproduktion sinkt +++ Hennenhaltung wandert ins Ausland ab


L P D - In der deutschen Eierproduktion zeigt das Käfigverbot
inzwischen deutliche Wirkung: Die Erzeugung geht spürbar zurück, die
Hennenhaltung wandert in das Ausland ab. Zwar gewinnen Boden- und
Freilandhaltung rapide an Gewicht, ihre Zunahmen konnten aber den
Rückgang der Käfighaltung nicht ausgleichen. Im Jahr 2000 legten die
damals 35,3 Millionen deutschen Hennen insgesamt 10,191 Milliarden
Eier, damit wurde der höchste Stand erreicht. Zwei Jahre später war
die Eiererzeugung bereits auf 9,936 Milliarden Stück gesunken. Mit
zunehmender Verlagerung der Hennenhaltung insbesondere nach Osteuropa
hielt die fallende Tendenz weiter an. Im vergangenen Jahr erreichte
die deutsche Eiererzeugung nur noch 9,220 Milliarden Stück und lag
damit ungefähr wieder auf dem Niveau von 1995. Der
Selbstversorgungsgrad ist dabei von 75 Prozent auf nur noch 70 Prozent
gesunken. Somit wurde bereits mehr als jedes vierte hier zu Lande
verzehrte Ei nicht mehr in Deutschland gelegt. Fachleute erwarten,
dass der Selbstversorgungsgrad in den kommenden Jahren weiter sinken
wird, wenn zunehmend Käfighaltungen aufgegeben und nicht im gleichen
Maße durch alternative Haltungsformen ersetzt werden.

Seit 1995 hat die Bodenhaltung von Legehennen um das Dreifache
zugenommen, in der Freilandhaltung wurden die Kapazitäten sogar um das
Fünffache gesteigert. Dennoch dominiert nach wie vor die Käfighaltung
mit noch 77,4 Prozent aller Hennenhaltungsplätze; im Jahr 1995 lag der
Anteil bei 93,7 Prozent. Dagegen entfallen auf die Bodenhaltung nur
11,7 Prozent aller Hennenplätze und auf die Freilandhaltung 10,9
Prozent. Gleichwohl stammt bereits mehr als die Hälfte aller in
Deutschland frisch verzehrten Eier aus alternativen Haltungsformen und
nur 45 Prozent wurden von Käfighühnern gelegt. Allerdings kommt nur
jedes dritte Ei, das in Deutschland konsumiert wird, als frisches Ei
auf den Tisch. Vom gesamten Pro-Kopf- Verbrauch in Höhe von ungefähr
210 Stück pro Jahr sind immerhin ungefähr 140 Stück bereits
verarbeitet und stecken in Nudeln, Fertiggerichten und Gebäck. Aber
auch in vielen Kosmetikprodukten werden Eier verwendet, die im
Pro-Kopf-Verbrauch jedoch nicht mitgezählt sind. Bei der industriellen
Weiterverarbeitung zählen Herkunft und Haltungsform nicht mehr. Hier
wird eingesetzt, was am billigsten ist, und das sind die Käfigeier.
Als Eierproduzent spielt Niedersachsen die wichtigste Rolle in
Deutschland, mehr als jedes dritte Ei wird zwischen Ems und Elbe
gelegt. Von insgesamt 32 Millionen Legehennen in Deutschland standen
allein 12,8 Millionen in Niedersachsen. Zusammen mit Sachsen und
Nordrhein-Westfalen wird hier mehr als die Hälfte der gesamten
deutschen Eierproduktion erzeugt.



 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de