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AHO Aktuell - 24.08.2005

Gentechnisch veränderter Reis in China: Gesündere Bauern durch weniger Pestizide


(aid) - Noch wird in China kein gentechnisch veränderter Reis zur
Verwendung als Nahrungsmittel für Menschen angebaut. Verbreitung haben
gentechnisch veränderte Pflanzen bisher "nur" für die industrielle
Weiterverarbeitung (z. B. Baumwolle) oder für die Tierernährung
gefunden. Ein Grund dafür wird darin gesehen, dass bisher nicht sicher
war, ob gentechnisch veränderter Reis wirklich Vorteile für die
Reisbauern hätte. In einem amerikanisch-chinesischen
Forschungsvorhaben sollte geprüft werden, wie sich der Anbau von
gentechnisch verändertem Reis auf den Verbrauch von Pestiziden
auswirkt, ob Mehrerträge erreicht werden und ob Auswirkungen auf die
Gesundheit der Bauern feststellbar sind. Dazu wurden zwei gentechnisch
veränderte Reissorten in mehreren Dörfern verschiedener Provinzen
Chinas versuchsweise angebaut. Die Bauern bauten den Reis nach ihren
üblichen Methoden an und wurden dabei weder von Versuchstechnikern
beraten noch unterstützt. Lediglich die Ergebnisse wurden erfasst.
Dabei stellte sich heraus, dass die Bauern beim Anbau der gentechnisch
veränderten Sorten etwa 80 Prozent weniger Pestizide einsetzten. Die
Erträge stiegen im Durchschnitt um 6 bis 9 Prozent. Von den Forschern
aber als wichtigstes Ergebnis herausgehoben wird die Tatsache, dass
sich die durch Anwendung von Pflanzenschutzmitteln bedingten
Krankheiten bei den Bauern verringerten. Bauern, die sowohl
konventionelle Reissorten als auch gentechnisch veränderte anbauten,
berichteten, dass sie nach der Arbeit auf den Feldern mit den
gentechnisch veränderten Sorten keine Gesundheitsbeschwerden hatten.
Nur wenn auch der Gesundheitsaspekt mit einbezogen werde, hätten
gentechnisch veränderte Reissorten wirklich Vorteile gegenüber
konventionellen, so ein Fazit der Studie. Sollte sich China für den
kommerziellen Anbau von gentechnisch verändertem Reis entscheiden, so
hätte dies voraussichtlich Auswirkungen auf den Anbau von gentechnisch
veränderten Pflanzen zur Lebensmittelherstellung in der ganzen Welt,
heißt es zum Abschluss eines Beitrags der amerikanischen und
chinesischen Wissenschaftler in der Zeitschrift "Science".

aid, Renate Kessen



 



 

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