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AHO Aktuell - 19.08.2005

NRW auf Gefahr durch Vogelgrippe vorbereitet


Düsseldorf (aho) - Nordrhein-Westfalen ist auf eine mögliche
Verbreitung der Vogelgrippe vorbereitet. Nach Angaben der
Landesregierung gibt es derzeit keine akute Gefahr, dennoch sind alle
notwendigen Maßnahmen ergriffen worden, betonten jetzt
Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg und Gesundheitsminister
Karl-Josef Laumann. "NRW ist bestmöglich vorbereitet."

"Wir werden das Monitoring bei Wildgeflügel flächendeckend ausdehnen.
Für Geflügel in Freilaufhaltung wird das Monitoring verpflichtend",
kündigte Umweltminister Eckhard Uhlenberg an. Bei dem Monitoring
werden Proben von erlegten Enten und Gänsen entnommen und auf
Influenza-Infektionen untersucht. Auf diese Weise kann eine
Ausbreitung der Krankheit unmittelbar festgestellt werden. Die Proben
werden in NRW von den Kreisen entnommen und den Staatlichen
Veterinär-Untersuchungsämtern vorgelegt. Die notwendigen
Laborkapazitäten werden bereitgestellt.

Zum Schutz vor einer Übertragung der Viren durch Zugvögel wird ab
Mitte September Geflügel in Freilandhaltung zunächst für drei Monate
in Ställe verbracht. Uhlenberg: "Danach werden wir mit Hilfe der
Ergebnisse des Wildvogel-Monitorings die Lage erneut bewerten." In
Fällen, in denen eine Aufstallung von Wildgeflügel nicht möglich ist,
soll durch andere Maßnahmen, zum Beispiel Netze, der Kontakt des
Freilandgeflügels zu Wildvögeln unterbunden werden. "In jedem Fall
wird der Zugang von Freilandgeflügel zu offenen Wasserflächen
unterbunden. In Beständen, in denen eine Abschottung gegen
Wildgeflügel nicht möglich ist, werden die Kontrollen verstärkt",
erläuterte der Umweltminister.

Das seit Auftreten der Geflügelpest in Südostasien bestehende
Einfuhr-Verbot für Geflügel, Geflügelfleisch, Geflügelerzeugnisse und
Vögel aus den betroffenen Ländern wird nun auf Russland und Kasachstan
ausgeweitet. Die Grenzkontrollen werden auf das Mitführen von
Lebensmitteln konzentriert. Dazu werden sich die tierärztlichen
Grenzkontrollstellen mit Zoll und Flughäfen abstimmen.

Gesundheitsminister Laumann erklärte, dass man auch im Falle eines
Übergreifens des Vogelgrippe-Virus auf den Menschen best mögliche
Vorsorge in NRW getroffen habe. "Der Schutz der Bevölkerung hat für
die Landesregierung absolute Priorität. Deshalb hat NRW den nationalen
Pandemie-Plan und die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) in vollem Umfang umgesetzt. Wir haben für 33,5 Millionen Euro
antivirale Medikamente geordert und liegen damit an der Spitze der
Bundesländer", so Laumann. Grund zur Panik bestehe nicht. Niemand
müsse befürchten, dass im Falle einer Pandemie die Versorgung mit
Medikamenten nicht ausreiche. "Wir haben auch Sorge dafür getragen,
dass die medizinische Versorgung durchgängig gewährleistet ist." Die
Fälle, in denen das Vogelgrippe-Virus den Menschen befalle, seien
äußerst selten und geschähen nur bei sehr engem Kontakt mit
infiziertem Geflügel. Der Verzehr von gut durchgegartem
Geflügelfleisch sei somit unbedenklich.



 



 

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