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AHO Aktuell - 18.08.2005

Deutschland hat die meisten Schweine


L P D - In der Rangfolge der größten Schweinefleischerzeuger Europas
steht Deutschland ganz vorn. Mit einer Bruttoeigenerzeugung von 40,3
Millionen Tieren in diesem Jahr nach vorläufigen Schätzungen belegt
die Bundesrepublik den ersten Platz. Nur wenig dahinter liegt Spanien,
das mit 37,9 Millionen Schweinen Bruttoeigenerzeugung zweitgrößter
Mäster in der EU ist. Deutlich kleiner sind die Mastschweinebestände
in Frankreich, dort werden in diesem Jahr voraussichtlich nur 26
Millionen Mastschweine erzeugt. Fast genau so viele produziert das
kleinere, aber stark exportorientierte Dänemark mit 25,3 Millionen
Tieren. Auf dem fünften Platz in der EU liegen die Niederlande mit 21
Millionen erzeugten Mastschweinen. Allein diese fünf EU-Länder liefern
drei Viertel des gesamten Schweinefleisches in der 15-er Gemeinschaft.

Über eine nennenswerte Eigenerzeugung verfügen darüber hinaus nur noch
Italien mit 12,9 Millionen Mastschweinen und Belgien/Luxemburg mit
10,8 Millionen Tieren. In allen anderen EU-Ländern spielt die
Schweinemast eine geringere Rolle. Insgesamt schätzen Experten die
Bruttoeigenerzeugung in der 15-er Gemeinschaft in diesem Jahr auf
203,9 Millionen Schweine, das wäre gegenüber dem vergangenen Jahr ein
leichter Rückgang um ein Prozent. Während Deutschland dabei mit
ebenfalls einem Prozent Rückgang genau im EU-Mittel liegt, werden
Dänemark und die Niederlande ihre Schweinefleischerzeugung sogar
ausweiten, und zwar um 0,5 bzw. 3,7 Prozent. Dagegen erwarten
Fachleute für die zehn Beitrittsländer deutlich niedrigere
Produktionszahlen, vor allem in Tschechien, Ungarn, Slowenien und der
Slowakei mit einem Minus im zweistelligen Bereich. Insgesamt dürfte
die Schweinefleischerzeugung in den Beitrittsländern um vier bis fünf
Prozent sinken. Trotz der rückläufigen Erzeugung bleibt die EU aber
mit Schweinefleisch ausreichend versorgt, der Selbstversorgungsgrad
wird auf 106 Prozent geschätzt. Deutschland kann seinen Bedarf
allerdings nur zu ungefähr 90 Prozent aus eigener Erzeugung decken und
bleibt damit auf Zufuhren insbesondere aus Dänemark und den
Niederlanden angewiesen. Für den weiteren Verlauf des Jahres dürfte
das Angebot an Schweinefleisch indes wieder höher ausfallen als in der
ersten Jahreshälfte. Marktkenner rechnen deshalb in den nächsten
Monaten mit niedrigeren Erzeugererlösen als im gleichen
Vorjahreszeitraum.

An der deutschen Erzeugung von Schweinefleisch ist Niedersachsen mit
fast einem Drittel beteiligt. Vor allem das Weser-Ems-Gebiet ist hier
zu Lande die Hochburg der Schweinemast. Insgesamt wurden unlängst 7,84
Millionen Schweine zwischen Ems und Elbe gezählt, das waren drei
Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das derzeit noch recht knappe Angebot
an Schlachtschweinen dürfte deshalb im Herbst zunehmen, die nach einer
Tiefstpreisphase gegenwärtig für die Mäster wieder einigermaßen
auskömmlichen Preise könnten damit wieder unter Druck geraten.



 



 

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