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AHO Aktuell - 17.08.2005

Präsident des RKI warnt: Infizierte Vögel werden auch in Europa auftauchen


Frankfurt (aho) - Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI),
Reinhard Kurth, hält die Vorbereitungen der Bundesländer auf eine
drohende weltweite Influenza-Epidemie für unzureichend. Die Länder
würden nur halb so viele virenhemmende Medikamente bevorraten wie
nötig, sagte Kurth in einem Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen
Zeitung" (Donnerstagausgabe). Die Strategie der Länder, die
Grippemedikamente gemeinsam anzuschaffen, sei kostensparend, aber
nicht realistisch: "Welcher Ministerpräsident würde im Ernstfall etwas
von seinen Beständen hergeben?" sagte Kurth, dessen Institut mit dem
Schutz der Bevölkerung vor Infektionskrankheiten betraut ist. Eine
weltweite Influenzawelle, Pandemie genannt, sei nur eine Frage der
Zeit. Der Erreger der Vogelgrippe vom Stamm H5N1 mutiere auf
gefährliche Weise und breite sich aus: "Wir müssen uns darauf
vorbereiten, dass einzelne infizierte Vögel aus Russland auch in
Europa auftauchen", sagte Kurth. Er sprach sich aber gegen eine
vorbeugende Impfung aller europäischen Geflügelbestände aus, da sich
das Virus dann unbemerkt in den Beständen ausbreiten könnte. Dem Virus
fehle derzeit noch die Fähigkeit, von Mensch zu Mensch übertragen zu
werden, sagte Kurth. Komme es aber zu einer Pandemie, könnten in
Deutschland mehrere Zehntausend Menschen sterben, die Wirtschaft würde
zum Stillstand kommen.



 



 

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