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AHO Aktuell - 17.08.2005

Mais/Grassilage beeinflusst nicht die Milchqualität


(aid) - Testpersonen konnten nicht sicher schmecken, ob Milch aus
Betrieben mit oder ohne Silagefütterung stammte. Wie aber sieht es mit
den Milchinhaltsstoffen aus? Die Eidgenössische Forschungsanstalt für
Nutztiere und Milchwirtschaft (ALP) untersuchte Bestandsmilchproben
aus schweizerischen Betrieben, die mit oder ohne Silage fütterten. Im
Sommer wurden Mais- oder Mais/Grassilagen und im Winter
Mais/Grassilagen plus Rüben oder Rübenschnitzel verfüttert. Die
Gehalte der Milch an Fett und Eiweiß sowie Gefrierpunkt und
Stickstofffraktion wiesen keine signifikanten fütterungsbedingten
Unterschiede auf - tendenziell lagen die Werte bei Silagefütterung im
Sommer etwas höher. Im Winter waren bei Silagefütterung die
Harnstoffwerte erniedrigt. Deutlich wurden die Fett-, Eiweiß-,
Laktose- und Gesamt-Stickstoff Gehalte sowie der Gefrierpunkt durch
die Jahreszeit beeinflusst. Von den untersuchten Vitaminen lagen im
Sommer die Werte für A, E und B1 deutlich höher und für B6 tiefer.
Fütterungsbedingte Unterschiede gab es keine. Die Zusammensetzung des
Milchfetts war zwar stark saisonal beeinflusst, aber auch die
Silagefütterung bewirkte in der Tendenz mehr gesättigte Fettsäuren und
weniger konjugierte Linol- (CLA) und Omega-3-Fettsäuren. Die
Palmintingehalte lagen höher und die einfach ungesättigten Fettsäuren
wie z. B. Ölsäure niedriger, so dass das Milchfett etwas härter war.
Mechanische Belastungen der Milch schädigen die Fettkügelchen, die
dann durch milcheigene Lipase verändert werden. Diese enzymatische
Beeinflussung, die sich durch Messung freier Fettsäuren (FFS)
bestimmen lässt, bedingt Geschmacksfehler in Milch und Milchprodukten,
Verluste bei der Fettseparation in Zentrifugen sowie verkürzte
Lagerungszeit. Die Milch von "Silagekühen" wies höhere FFS-Werte auf
und schien daher anfälliger für Fett schädigende Einflüsse zu sein.
Ein Fütterungseinfluss auf die Keimgehalte der Milch war nur im Winter
nachzuweisen und betraf vermehrte Buttersäurebazillen-Sporen bei
Silagefütterung.

aid, Dr. Sigrid Baars



 



 

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