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AHO Aktuell - 04.08.2005

Vogelgrippe auf dem Vormarsch in den Westen +++ Bayern macht Grenzen dicht


München (aho) - Bayern macht als erstes Land in Deutschland seine
Grenzen völlig dicht für jegliche Importe von Vögeln und
Vogelprodukten aus den GUS-Staaten. Dies hat heute
Verbraucherschutzminister Werner Schnappauf mit sofortiger Wirkung
angeordnet. Anlass für die Ausweitung der Vorsorgemaßnahmen ist das
Vordringen der Vogelgrippe aus Südostasien nach Russland und
Kasachstan. Schnappauf: "Mit der vorsorglichen Ausweitung der
Schutzmaßnahmen soll ein Einschleppen des Vogelgrippevirus auf dem
Handelsweg verhindert werden."

Ab heute wird am Flughafen München die Einfuhr von jeglicher Art von
Vögeln und unbehandelten Federn aus den GUS-Staaten nicht mehr
zugelassen. Einfuhren von lebendem Geflügel, Geflügelfleisch und Eiern
aus Russland und Kasachstan in die EU sind bereits verboten. Mit
diesen Maßnahmen wird der bestehende Tierseuchenschutz ausgeweitet.
"Eine akute Gefahr für Mensch und Tier in Bayern besteht trotz der
noch nicht vollständig eingedämmten Vogelgrippe in Asien und jetzt in
den GUS-Staaten nicht. Veterinärbehörden und Geflügelhalter sind
dennoch hellwach", machte Schnappauf deutlich. Das neue Verbot ergänzt
die Importstopps für Geflügelfleisch und Ziervögel aus Südostasien.
Damit soll eine Ausbreitung des Virus über Tiere oder Erzeugnisse
verhindert werden.

An der Veterinärgrenzkontrollstelle am Flughafen München werden alle
Sendungen aus Drittländern überprüft und die Sicherheitsmaßnahmen
erhöht. Die Veterinärbehörden bereiten sich auf ein schnelles
Eingreifen für den Seuchenfall vor, um ein Auftreten ohne lange
Reaktionszeiten eingrenzen und einen Infektionsherd eliminieren zu
können. Alle geflügelhaltenden Betriebe in Bayern müssen bei den
Veterinärbehörden angezeigt sein. Die geflügelhaltenden Betriebe sind
verpflichtet, das Auftreten erhöhter Tierverluste im Bestand den
Veterinärbehörden zu melden.

Infektionen des Menschen mit Influenzaviren des Geflügels sind
selten; lediglich bei sehr nahem Kontakt zu kranken Tieren kann es zu
einer Infektion kommen. Der Erreger wird vor allem durch Kot und
Sekrete übertragen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch wurde bisher
nicht beobachtet. Der Verzehr von ausreichend erhitztem bzw. gekochtem
Geflügelfleisch oder -produkten ist unbedenklich. Wegen der schnellen
Wandlungsfähigkeit des Vogel-Influenzavirus ist nicht auszuschließen,
dass sich aggressivere Subtypen bilden, die ein höheres
Erkrankungsrisiko für andere Tierarten oder den Menschen haben. In
Abstimmung mit Fachleuten und Wissenschaftlern wird die aktuelle
Situation laufend neu bewertet.



 



 

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