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AHO Aktuell - 28.07.2005

Richtlinie für Masthühner spaltet die EU


(lid) - Mit ihrem Vorschlag für die Einführung von Mindeststandards in
der Masthühnerhaltung hat die EU-Kommission unter den Mitgliedsstaaten
eine Diskussion ausgelöst. Deutschland, Schweden und Dänemark
plädieren gemäss Nachrichtendienst Agra-Europe dafür, die
Bestandesdichte für Masttiere niedriger als geplant festzusetzen.
Frankreich, Tschechien und die Slowakei drängen hingegen darauf, den
wirtschaftlichen Folgewirkungen stärker Rechnung zu tragen.

Die deutsche Landwirtschaftsministerin Renate Künast ist mit dem
Vorschlag der EU-Kommission einverstanden, die Bestandesdichte bei
normalen Bedingungen bei 30 Kilogramm pro Quadratmeter festzulegen.
Bei der Erfüllung höherer Anforderungen schlägt die EU-Kommission 38
Kilogramm pro Quadratmeter vor, Künast möchte die Grenze jedoch bei 35
Kilogramm ziehen. Sie erklärt, dass nach Meinung von Wissenschaftlern
das Optimum bei 30 Kilogramm erreicht sei.

Der französische Agrarminister Dominique Bussereau äußerte sich
dagegen besorgt zur Wettbewerbsfähigkeit der europäischen
Masthühnerhalter. Bei einer Umsetzung der Richtlinien liefe die EU in
Gefahr, Anteile am Weltmarkt zu verlieren. Der tschechische Minister,
Petr Zgarba glaubt, dass der Kommissionsvorschlag die
Produktionskosten erhöhe und Geflügelfleischimporte begünstige.

Der EU-Kommissar für Verbraucher- und Gesundheitsschutz, Markos
Kyprianou, verteidigte den Vorschlag als ausgeglichen. Der
Richtlinienentwurf gewährleiste Verbesserungen des Tierschutzes, ohne
die Erzeuger übermäßig zu belasten. Man wolle die Verbesserung der
Haltungsbedingungen noch bis Ende dieses Jahres durchführen. Jedes
Jahr würden in der Gemeinschaft rund 5,5 Milliarden Masthühner
geschlachtet.




 



 

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