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AHO Aktuell - 22.07.2005

Veterinärdienst Soest entnimmt täglich bei 20 verendeten Rindern BSE-Hirnproben


Soest (aho) - Es sind nicht die angenehmsten Dienstpflichten eines
Amtstierarztes, die Dr. Wilfried Hopp allmorgendlich zu erledigen hat,
weil BSE, also Rinderwahnsinn, für Schlagzeilen sorgt. Der
Dienstantritt des Leitenden Kreisveterinärdirektors der Soester
Kreisverwaltung erfolgt in der Regel in der Sammelstelle des
Tierkörperbeseitigungsunternehmens SNP in Bad Sassendorf-Lohne, um bei
verendeten Rindern und Schafen Stammhirnproben zu entnehmen.
Sommerliche Temperaturen machen diesen Kampf an der
Verbraucherschutzfront zurzeit nicht leichter.

Doch der Ekelfaktor zählt nicht. Denn auch in sich bereits
zersetzenden Proben lässt sich der BSE-Erreger nachweisen. Für alle
über 24 Monate alten Rinder und über 18 Monate alten Schafe, die
verenden, ist die Untersuchung vorgeschrieben. Bereits einen Tag nach
Eingang der Probe liefert das Staatliche Veterinäruntersuchungsamt
Arnsberg ein Ergebnis.

Bisher trafen für die Sammelstelle in Lohne keine positiven Befunde
im Soester Kreishaus ein. Die vier BSE-Fälle im Kreis Soest fielen bei
Schlachthofuntersuchungen auf. Obwohl es anders zu erwarten gewesen
wäre. Denn die Tiere, die in Lohne landen, gehören zur
offensichtlichen Risikogruppe.

Auch in Bezug auf die Quantität, da zum Einzugsgebiet nicht nur der
Kreis Soest gehört. Die gesamte Region zwischen Unna und Paderborn,
Gütersloh und Olpe nutzt die Sammelstelle im Kreis Soest. "So fallen
pro Tag etwa 20 Rinder und 15 Schafe an, denen Proben zu entnehmen
sind", erläutert Dr. Hopp. Er wird als Chef des für Bad
Sassendorf-Lohne zuständigen Veterinärdienstes stellvertretend für
seine Kollegen der benachbarten Gebietskörperschaften aktiv. In diesem
Jahr seien insgesamt schon etwa 2.100 Rinder und 2.500 Schafe an der
SNP-Sammelstelle angeliefert worden, gibt er einen Überblick.

Die Zahl der BSE-Fälle ist derzeit europaweit stark rückläufig.
Trotzdem hält Dr. Hopp die von der EU seinerzeit eingeführten
verpflichtenden Untersuchungen weiter für sinnvoll. "Die strengen
Testauflagen sind ein gut zu handhabendes Instrument, das der
Lebensmittelsicherheit und damit dem Verbraucherschutz zugute kommt",
ist der Experte sicher.



 



 

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